::Anhalten und zuhören::


Ich habe mich mal beobachtet wie ich reagiere, wenn mir jemand etwas erzählt.

Meist ist es doch so, dass wenn jemand meinen Namen ruft, diese Person meine Aufmerksamkeit hat, ich signalisiere mit meinem Blick, dass ich zuhöre, ich halte inne mit was auch immer ich gerade beschäftigt bin und warte auf die Nachricht, die Frage oder die Erzählung.

Je familiärer die Person ist, die mir gegenübersteht, desto versuchter bin ich (falls sich die Geschichte in die Länge zieht),mich langsam wieder meiner Aufgabe zu widmen und natürlich weiterhin zuzuhören.
Das mag den einen mehr stören als den anderen.
Was mir jedoch aufgefallen ist, ist dass meine Kinder meine ganze Aufmerksamkeit brauchen.

Meine ungeteilte Aufmerksamkeit signalisiert:

- Du bist mich wichtig
- Du bist wertvoll
- Ich interessiere mich für dich
- Ich respektiere dich
…..

Diese ungeteilte Aufmerksamkeit ist nicht einfach, stimmt's?
Jeder hat so seine Lieblingsbeschäftigung, und hierbei meine ich nicht unbedingt deine Leidenschaft, aber eine Arbeit, bei der du ungern gestört werden möchtest oder unterbrichst.
Ich habe da meine ganz persönliche Liste.
In diesen Situationen muss ich unbedingt ganz bewusst und vorsätzlich sein.
Wenn mein Kind dann zu mir kommt, führe ich meist ein kurzes, lautloses Selbstgespräch, damit ich bereit bin, mich ungeteilt meinem Kind zu widmen.

Welche Situation ist es für dich?
Was musst du tun, um dich darauf vorzubereiten, zuzuhören?

Vielleicht kannst du es auf Knopfdruck – dann gratuliere ich dir (und ich bin überhaupt nicht ein wenig eifersüchtig) :-).
Ich kann es nicht.
Das sollte mich jedoch nicht daran hindern oder als Entschuldigung gelten, sondern mich dazu veranlassen herauszufinden, was es für mich benötigt.

Ich spreche hier übrigens nicht von ständigen Unterbrechungen deiner Kinder, wenn du mit jemandem im Gespräch bist, hierbei gibt es das wunderbare, für mich
essentielle Werkzeug der Unterbrechungsregel. Wenn du noch nie etwas davon gehört hast, lies den Eintrag dazu.

https://childwise-ch.blogspot.com/2011/10/gesprachsunterbrechung.html

Zurück zu der ungeteilten Aufmerksamkeit, die je älter deine Kinder werden, umso bedeutsamer wird.
Dies geschieht z. B. bei jedem „Offenen-Fenster-Moment", also dann, wenn deine Kinder ihr Herz öffnen und gleichzeitig testen, ob wir uns interessieren und vertrauenswürdig sind.

Unsere Söhne und Töchter, seien sie in den mittleren Jahren oder schon Teenies, brauchen unsere Ohren UND Augen!
Im Alltag kein einfacher Spagat, aber aufmerksam sich darauf vorzubereiten hilft mir, auch wenn die Situation meist in den ungünstigsten Momenten auftaucht :-).

Wie gut hörst du zu?

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