::Teenager - Eltern nehmt einen Schritt zurück::


Einen weiteren Punkt, den ich bei mir selbst mit meinen Teenagern beobachte, oder auch bei anderen Eltern, ist die blöde Angewohnheit, dass wir uns einmischen und unsere Denkweise oder Meinung kundtun müssen – ohne, dass wir darum gebeten werden. 

Ich spüre vermehrt, wie ich mich als Mutter bei meinen Kindern in den mittleren Jahren und dann vor allem, wenn sie der Teenagerzeit betreten, einen Schritt zurücknehmen muss  – und von da an kontinuierlich. So quasi als Training für mich, mich langsam darauf vorzubereiten, damit ich dann nicht “besserwisserisch” werde.

Denn um in das Leben von jemandem sprechen zu dürfen, bedarf es einer Einladung.

Das sollten wir Eltern von Teenagern nie vergessen, denn genau an diesem Ort werden wir uns für den Rest unseres Lebens befinden.
Wir warten auf die Fragen unserer Kinder, die uns um Rat bitten. Und erst dann werden wir uns äussern.
Bis dahin hören wir aufmerksam zu und beissen uns, falls nötig, auf die Zunge. 
Widerstehen dem Drang, unseren Senf dazuzugeben, und lächeln unterstützend.

Scheint einfach, ist es jedoch nicht, wenn ich jungen Erwachsenen zuhöre oder mir :-).
Ist es nicht so, dass wir Mamas und Papas unsere Kinder über die Jahre lehren, ihr „Warenlager" auffüllen, ihnen Dinge beibringen … – ja, ihre Lehrer inklusive vielem anderen sind?
Dann aber werden wir plötzlich entlassen oder freigestellt. Und wenn wir uns nicht darauf vorbereitet haben, kommt dies sehr überraschend. Uns fehlt die Autorität, wir
machen aber trotzdem weiter und stossen dabei unsere Kinder immer weiter von uns.

Dramatisch?
Kann etwas scheinbar so Minimes solch eine grosse Auswirkung haben?

Bestimmt, ich bin davon überzeugt. Wobei es sicherlich Teenager und junge Erwachsene gibt, denen man die Flügel quasi aufdrängen muss, weil sie lieber deine Meinung hören möchten als selber Entscheidungen zu treffen.
Aber das merkst du ganz schnell.

Ich habe wiederholt von jungen Erwachsenen gehört, die ihr Herz mit ihren Eltern geteilt haben, die Eltern dann ungefragt ihre Meinung oder Bedenken dazu mitgeteilt haben und dabei oft die Tatsache übersehen haben, dass es ein offenes Fenster war.
Sie stampften rein und haben mehr Unordnung angerichtet als ihnen lieb war.

Die gleichen jungen Erwachsenen haben mir dann erzählt, dass obwohl sie bis dahin super nah zu ihren Eltern waren, diese Meinungsäusserungen sie tief verletzt haben und sie in Zukunft solch bedeutenden Herzensangelegenheiten nicht mehr teilen werden.

Kleiner aber wichtiger Einschub: Der Inhalt dieser Gespräche war nichts Belangloses.

Also, schraube dein Zuhören nach oben und beschränke deine Sprechzeit. 
Sei zu den Zeitpunkten, wo du eingeladen und gefragt wirst, weise, was du teilen solltest.

Dein Kind möchte nicht, dass du ungebeten in ihr Haus reinkommst und alles nach deinen Wünschen und Präferenzen umstellst.
Sei achtsam.

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