::Einzige::


Bin ich die Einzige? 
Eine Lüge, der – so würde ich behaupten – die meisten Mütter, wenn nicht alle, auf den Leim gehen. 

Ich bin die Einzige, die: 
- sich so fühlt 
- laut wird / herumschreit 
- überfordert ist 
- nicht weiter weiss 
... 

Und die Liste könnte noch endlos weitergeführt werden. 
Ob du dies noch immer glaubst oder der Unwahrheit schon längst auf die Schliche gekommen bist: Sie hat die Macht, dich innerlich aufzufressen, dich zu lähmen oder dich von etwas abzuhalten, weil du denkst, dass dich niemand verstehen würde, oder – noch schlimmer – dich jemand verurteilen würde.  

Lügen sind hinterhältig. Sie halten dich klein und lassen dich denken, dass etwas mit dir nicht in Ordnung ist. 
- Bei allen anderen ist es harmonischer!
- Sie würde nie mit ihren Kindern so sprechen!
- Bei ihr wäre es nie so unordentlich, sie hat alles im Griff. 
.... 

Unwahrheiten verlieren die Macht, wenn du mutig darüber sprichst. 
Am Anfang meiner Mama-Karriere habe ich genau so gedacht, nur war mein Vorteil, dass ich schon früh angefangen habe, Kurse zu geben und mir so die Möglichkeit, zu lange mich damit zu befassen und mich im Kreis zu drehen, genommen wurde. 
Denn nachdem wir die Lüge identifiziert haben, ist mein zweiter Schritt eben genau dieser: ihn ans Licht zu bringen, darüber zu sprechen.  
Nur so verliert sie ihre Macht! 

Mutige Schritte nach vorne zu machen ... das musste ich natürlich als Kursleiterin selbst zuerst tun, um eine offene und sichere Atmosphäre zu schaffen, damit andere folgen können. 
Manchmal fühlte ich mich in einer Runde als "schlimmste Mama", denn ich war wirklich ziemlich offen und transparent, ich wollte nichts vorspielen, und auch wenn in manchen Runden nur ich meine Herausforderungen teilte und mich danach fast schlechter fühlte, kamen die Eltern die darauffolgende Woche wieder. Also so schlimm hat es nicht sein können! Nur musste ich genau nach solchen Abenden einer zweiten Lüge ins Gesicht schauen, denn es kann auch vorkommen, dass du die einzige bist, die offen ist, und du wartest auf das, „Ahh, bei dir ist es auch so!?", aber es kommt nicht. Dann musst du in diesem Moment dein Kopfkino zum Schweigen bringen und darauf vertrauen, dass es richtig war. 
Denn so viele Male durfte ich an solchen Abenden später hören, wie befreiend meine Offenheit für die Einzelnen war, und dadurch ihre Lüge zerschmettert wurde, dass sie eben nicht die einzigen sind. 
Genauso ist mir jedoch aufgefallen, dass einige Eltern trotz der Identifizierung den Lügen nicht entkommen. 
Einige Unwahrheiten sind super hartnäckig, da sie durch verschiedene Ereignisse aus der eigenen Kindheit und des späteren Lebens geprägt worden sind.
Deshalb ist hier die Aufarbeitung mit einer Person deines Vertrauens sehr wichtig, damit du dein Mamasein in Freiheit geniessen kannst.  
Du bist nicht die Einzige! 
Wir kämpfen alle diesen guten Kampf. 
Wäre doch schön, wenn wir uns während dem Lauf mehr ermutigen würden und aufhören, uns und den anderen etwas vorzuspielen. 
Lasst uns transparenter und ehrlicher sein!

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