:: Simplify -5-::


Ob dies nun die Halbzeit unserer Simplify Serie ist oder nicht, weiss ich nicht.
Denn ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, wie viele noch kommen werden. :-)
Lassen wir uns also überraschen.

Dieser Eintrag möchte ich all denen widmen, die Mühe mit dieser Serie haben. (Ich hoffe, ihr lest das!) :-) Also denjenigen, bei denen Begriffe wie Struktur, Menü-Plan und To-Do-Listen Kopfschmerzen und nicht freudige Luftsprünge auslösen.

Also genau für dich werde ich auch nicht alle vorangegangenen Einträge zu diesem Thema anfügen, denn die, die sie lesen möchten, werden sie auch finden :-).

Ich bin eher eine strukturierte Person, der es aber auch nicht immer einfach fällt, sich zu organisieren und die in einigen Belangen doch sehr chaotisch ist.
Meine Auffassung.
Die anderen würden wahrscheinlich über mich sagen, dass ich penibel strukturiert bin. :-)
Wen man eben fragt ...

Mein Mann und ich hatten eine Kurslektion mit einem Paar bei uns zu Hause.
Wir sprachen genau über dieses Thema, und als die Frau davon erzählte, wie sie oft nicht weiss, was sie kochen soll, wollte ich ihr einige hilfreiche Tipps, wie z. B. den Menü-Plan, geben. Sie war zu höflich, als ihre Augen zu verdrehen. aber ich spürte förmlich, wie sie dachte: „Nicht das auch noch!“

Es folgte eine lange Konversation darüber, wie schwer ihr es fiel, zu strukturieren und Pläne zu machen.
Es sei einfach nicht ihre Stärke, und als Nicht-Strukturierte komme man sich jeweils unfähig vor.
„Mach doch einfach,“ von allen strukturierten Fanatikern zugerufen, hilft dabei wenig bis gar nicht.

Ihr Mann, der Strukturierte unter ihnen, versuchte sie auch schon unzählige Male zu motivieren, aber es kam bei ihr nicht an.

Ich wollte der Sache auf den Grund gehen, denn ich erkannte ihre Kraftlosigkeit.

Es ist doch oft so: Die Gesellschaft gibt an, was besser ist, oder vielleicht ist es einfach der Druck, den wir uns selber machen.
Die Sozialen sind oft lieber gesehen als die Scheuen.
Die Ruhigen stehen besser da als die Lauten. (Wobei die Sozialen manchmal auch laut sind, aber zu laut ist eben auch nicht gut ...)
Bescheidenheit kommt vor Arroganz.
Kreativ ist besser als unkreativ.
Und eben, strukturiert zu sein ist besser als nicht so strukturiert.

Alles sind jedoch Stärken, die man je nachdem mitbekommen hat oder nicht.
Zu meiner Stärke, mich organisieren zu können, habe ich andere Schwächen.
Und ich verstehe den Druck von aussen, wenn etwas anderes positiver angesehen wird als die Stärke, die man selber hat.
Sozial zu sein ist immer attraktiver als scheu zu sein, und ich gehöre zu den Letzteren.

Seit Jahren gebe ich mir Mühe, aus mir rauszukommen, es fällt mir schon leichter, aber ganz natürlich fliesst es nicht aus mir heraus.
Und meinem Mann, der diese offensichtliche Stärke besitzt, kann ich kaum nachempfinden, wie toll das ist.

Genau gleich muss es mit der Struktur sein.
In unserer Ehe ist es umgekehrt, und mein Mann konnte der Frau nachempfinden, genauso wie ich das bei anderen Charakterschwächen kann.

Wir ergänzen uns. Es ist so wichtig, die Verschiedenheiten in der Ehe zu feiern und nicht dagegen anzukämpfen.
Wir können einander unterstützen, sollen aber nicht vergessen, auch rücksichtsvoll miteinander umzugehen, wenn wir spüren, dass die andere Person Mühe hat.

Wenn du also mit diesen Simplify Blogeinträgen Mühe hast, dann lass dich bitte nicht unter Druck setzen.
Vergleiche dich mit niemandem.

Wenn ich mich mit den Supersozialen vergleiche, die 1 Million Freunde haben, dann motiviert mich das auf keine Weise. Überforderung wäre ein treffenderes Wort für meine Gefühle.

Ich nehme einen Schritt aufs Mal. Für andere mögen es Babyschritte sein, für mich jedoch mutige Schritte nach vorne.

Versuche dasselbe.

Überlege dir, ob du was aus der Serie versuchen möchtest und hol dir jemanden, der dich dabei ermutigt.
Ermutigung, so wurde mir gesagt, ist in diesem Fall grundlegend wichtig, vor allem, wenn dies deine Liebessprache ist.

Gibt dir Zeit. Jeder darf sein eigenes Tempo verfolgen.
Messe dich nicht an anderen  – und noch einmal: Vergleiche dich nicht!!!!!
NIEMALS!

Wenn das nämlich etwas bringen würde, dann würde was dabei rausschauen, aber das tut es nicht.
Diese „Krankheit" müssen wir ein für alle mal ausrotten! Sie ist die Wurzel von so viel Negativem!

Also, ihr Lieben: Ob Struktur-Tante oder nicht, unser Leben wäre langweilig, wenn wir alle gleich wären.

Ein Hoch auf die vielen Stärken, die du als nicht so Strukturierte hast!

Falls du den nächsten Post der „Simplify“ Serie lesen solltest, dann wisse, dass ich jeden ermutigen möchte, und es nie in meinem Sinn wäre, jemanden zu stressen.

Manchmal sehen wir die Dinge durch unsere kaputte Brille – die der Verletzungen, Ablehnung und negativen Lebenssituationen.
Wir sollten diese Brille austauschen und die neutrale aufsetzen.

Lies also den nächsten Post mit den oben genannten Hilfestellungen.
Und wisse, dass wir alle einzigartig, wundervoll und unbezahlbar sind! Uns zu vergleichen, wäre einfallslos und langweilig!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

:: Eigentum anderer respektieren::

::Wie gut kennst du dein Kind? - 1-::

:: Ämtli II ::