..Streit-1-::


Geschwisterkonflikt war wieder einmal ein starkes Thema der Konferenz. Juergen & Ute haben dieses Thema, gespickt mit kostbaren Werkzeugen, vorgetragen, und dies wie immer auf eine wunderbare Art und Weise. 
Man wünscht sich danach förmlich, dass sich der Nachwuchs streiten, um ihre Tipps gleich auszuprobieren ... :-) (ist es dann soweit, nehmen wir diesen Wunsch wieder zurück!)
Eigentlich müssen wir uns den Streit ja gar nicht herbeiwünschen, denn er kommt ganz automatisch. Wie praktisch. 

Obwohl es in uns Eltern eine tiefe Frustration auslöst, da wir unser Haus harmonisch haben möchten, ist es grundlegend wichtig, dass unsere Kinder Konfliktbewältigung zu Hause lernen. Denn diese konzentriert sich nicht auf die Kindheit zu Hause, sondern weitet sich später auf das ganze Leben aus: In der Schule, bei der Arbeit, zwischen Kollegen, bis dann auch später im eigenen Haus mit dem Ehepartner und den Kindern. 
Diese Tatsache hat mich nochmals neu ermutigt, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, denn dieses hilft uns, wenn es nur noch drunter und drüber geht.
 
Wir wissen, dass es nicht "nur" darum geht, dem Kind heute zu lehren, wie man eine Streitkultur entwickelt, sondern sind uns bewusst, dass diese Fähigkeit das Kind fit für das Leben macht. Es wird unzählige Möglichkeiten geben, sie anzuwenden. 

Was wir unseren Kindern NICHT lehren möchten: 
- Der Stärkere gewinnt 
- Der Klügere/Schwächere gibt immer nach 
- Mit Fäusten und Kraftausdrücke komme ich zum Ziel 
- Wenn ich weine und penibel dranbleibe, bekomme ich alles 
- Wenn ich diskutiere/petze, bin ich aus dem Schneider 
- Ich komme zum Ziel, wenn ich schreie, ignoriere, lüge, beschuldige, aggressiv oder eifersüchtig bin, manipuliere, stur bleibe ... 
....füge beliebig die Lieblingsangehensweise deiner Kinder ein, oder vielleicht auch deine eigene. :-) 

Denn wenn es dir ein wenig so geht wie mir, dann hast auch du keine gute Konfliktbewältigung zu Hause gelernt. Ich wurde leider nicht von einer sehr guten Streitkultur geprägt. Bei mir zu Hause wurde viel gestritten – also ich meine die Eltern – und ich habe so Streit als etwas sehr Negatives gesehen. 
Mühsam musste ich mit meinem Mann lernen, wie man Meinungsverschiedenheiten richtig angeht und bin immer noch daran, die Balance zu finden. 

Auch hier gilt: Fange bei dir selber an. Erkenne deine Prägungen und arbeite daran. 
Lies die oben genannten Beispiele jetzt mal für dich nochmals durch und nicht in Anbetracht deiner Kinder. (Die Fäuste, hoffentlich, können wir weglassen). 
Wo stehst du? 

Auch hier lehren wir unsere Kinder durch unser Vorbild. 
Frage dich: Werde ich laut, wenn mir etwas nicht passt, ziehe ich mich der Harmonie wegen zurück, liebe ich Diskussionen und suche Konflikte, beschuldige ich den anderen, gebe ich immer nach und spreche gar nichts an aus Angst vor Konflikt, bin ich beleidigt und versuche es mit Ignorieren, ...

Unsere Kinder sehen, wie wir mit Meinungsverschiedenheiten umgehen und kopieren natürlich unsere Handlung mehr als die Worte, die wir sagen. Wir können unseren Nachwuchs noch so gut lehren und trotzdem machen wir das alles nichtig wenn wir selbst dann bei jedem Streit unsere eigenen Verbesserungsvorsätze nicht annehmen. 
Ich glaube, dass ein wichtiger Anfang mal der sein sollte, sich selbst zu prüfen. 

Wie bin ich geprägt?
Wie gehe ich mit Konflikten um?
Erst dann können wir den zweiten Schritt in Angriff nehmen.  
Mehr dann in einem weiteren Blog ...

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