::Lernmoment für mich::

Ich war dabei, die Foto- und Zitatenwand in unserem Haus zu verändern. Ich hängte Bilder um, neue auf und designte Zitate, die ich hinzufügen wollte. Ein neues solches Zitat war: „In this house we speak life/love.“ („In diesem Haus sprechen wir Leben/Liebe“)
An diesem Nachmittag hatten die Kinder drei Freunde zu Besuch. Sie spielten mal laut. mal weniger laut, rannten umher und hatten ihren Spass. Immer wieder wollten sie Dinge spielen, von denen sie wussten, dass diese im Haus nicht erlaubt sind (wie Verstecken spielen). Einige Male erinnerte ich sie an unsere Hausregeln, bis sie wieder eine Idee mit einer Beschäftigung hatten, die nicht indoor tauglich ist.
 
Als der Nachmittag so seinen Lauf nahm und ich doch einen Level der Frustration in mir aufsteigen spürte, sagte ich mir: „Beruhige dich, du kannst dann mit deinen Kindern heute Abend anschauen, welche Spiele im Haus nicht erlaubt sind, dann sind wieder alle auf dem gleichen Stand."
 
Ich war zugegeben ein wenig stolz, dass ich meine Emotionen in den Griff bekommen habe :-) und auf die Lernmomente vertraute, die mir doch immer wieder diese Ruhe gaben. Ja, ich hatte die Kinder bereits wiederholt auf diese „Spiel-Regeln" aufmerksam gemacht, aber immer im Konflikt, nie wirklich konstruktiv in Lernmomenten.
 
Plötzlich erinnerte ich mich an mein neues Zitat, das ich auf dem Computer geschrieben, ausgedruckt und in einen Rahmen getan hatte.
Ich musste es einige Male umschreiben, verändern, dann ausdrucken. Ich hatte also genug Zeit, mich damit zu befassen.
 
„Du möchtest heute Abend deinen Kinder alle Spiele aufzählen, die sie NICHT im Haus spielen dürfen?! Wo bleibt das speak life, speak love?!“
Ich musste schmunzeln. Wie treffend. Genau heute, wo ich diese Bild aufhängte, kam ein Lernmoment für MICH!
 
Jetzt lachte ich schon und ich überlegte mir, wie ich diesen Lermoment anders planen könnte.
 
Wir sassen also alle am Tisch, nachdem der Besuch nach Hause gegangen war und genossen unser Abendessen. Mein Mann kam später, also waren wir nur zu viert. Ich fragte sie, was wir alles für Spiele im Haus spielen können. Wir gingen also so im Kreis, von einem zum anderen Kind, und dann wieder zurück.
 
Das ging so eine Weile, bis sie doch ein grosses Repertoire an Aktivitäten zusammen hatten, die im Haus erlaubt sind.
Sie schauten mich fragend an. Im Sinne von: „Worum geht es hier überhaupt?“
Ich sagte ihnen dann, wie toll ich es fand, dass sie so viele Ideen hatten, ich war wirklich stolz, es gibt so viele Dinge die wir TUN DüRFEN und nur wenige, die im Haus drin nicht angebracht sind, weil beispielsweise beim Verstecken spielen die Situation schnell gefährlich werden kann, vor allem wenn kleinere Kinder mitmachen.
 

Die Message war: SO VIELES könnt ihr machen und es gibt nur einige Dinge, die wir nicht möchten, dass ihr dies im Haus tut.

Oft ist es doch so, dass wir auf den unerlaubten Dingen herumhacken anstatt auch mal zu sagen, was eigentlich erlaubt ist. Speak life!
Oder wir unterstreichen das schlechte Benehmen anstatt die Tugend dahinter!
Speak life.
 
Wo kannst du in deinem Alltag mehr Leben sprechen? 
Wo kannst du deine Kinder ermutigen, das Richtige zu machen anstatt das falsche jeweils zu unterdrücken?
 
Ich verspreche dir, es wir die Atmosphäre in deinem Zuhause ändern.

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