::Helikopter-Eltern::



Was sind Helikopter-Eltern?
Wikipedia erklärt es so: Unter Helikopter-Eltern, auch Hubschrauber-Eltern oder als Fremdwort Helicopter Parents, versteht man populärsprachlich überfürsorgliche Eltern, die sich (wie ein Beobachtungs-Hubschrauber) ständig in der Nähe ihrer Kinder aufhalten, um diese zu überwachen und zu behüten. Ihr Erziehungsstil sei geprägt von (zum Teil paranoider) Überbehütung und exzessiver Einmischung in die Angelegenheiten des Kindes bzw. des Heranwachsenden.

Bist du eine Helikopter-Mama oder ein Helikopter-Papa?

Ich habe diese Woche einen Artikel darüber gelesen, und dachte es wäre doch ein gutes Thema für einen Eintrag. Seit geraumer Zeit hört man mehr über dieses Phänomen der überbesorgten Eltern.
Eltern die ihre Kinder täglich mit dem Auto in die Schule bringen, ihnen den Thek in die Schule und dann wieder nach Hause tragen. Eltern die den vergessenen Znüni oder Turnsack mitten in der Schulstunde vorbeibringen.

Das sind alles keine Märchen – eine Lehrerin hat mir dieses Phänomen bestätigt. Es passiert sogar bei Kindern in der 5. Klasse! Wo es endet, weiss ich nicht, man kann es ja noch so weiterführen, dass man dem erwachsenen 30-jährigen Sohn die Wäsche macht, sie bügelt und ihm vorgekochte Mahlzeiten für die Woche vorbereitet. 

Schauen wir mal Helikopter-Eltern aus der Sicht der Schule an. 
Ein Rektor in Deutschland bemängelte, dass neben der fehlenden Selbständigkeit der Kinder es immer wieder zu Störungen während des Unterrichts kommt, weil sich viel mehr Eltern im Schulhaus befinden.

Auch in der Schweiz beklagen Lehrer, dass Eltern ihnen überall dreinreden und bei jeder schlechten Note gleich ins Schulhaus rennen.

Ich weiss, dass solche Eltern nur das Beste für ihre Kinder wollen. Leider erzieht man dadurch keine selbständigen Kinder, die mutig mitten im Leben stehen. Diese Kinder haben keinen Ansporn, sich an die Turnstunden zu erinnern, oder träumen morgens vor sich hin, weil die Mama oder der Papa ja sowieso die ganze Liste von Dinge aufzählt, die sie einpacken müssen.

Lehre sie, erinnere sie anfangs, aber DANN gib ihnen die Verantwortung ab – sie können damit umgehen. 
Unsere Kinder haben auch schon ihren Turnsack oder den Znüni vergessen, diese kleine natürliche Konsequenz verhalf ihnen dazu, beim nächsten Mal aufmerksamer zu sein oder mal ihren Stundenplan anzuschauen.

Es ist doch nicht schlimm, wenn ein Kind mal etwas vergisst, manchmal braucht es diese Momente, um beim nächsten Mal Verantwortung übernehmen zu können.
Wenn wir jedoch immer wieder all diese natürlichen Konsequenzen aus dem Weg räumen und jegliche Enttäuschung oder Frust unterbinden, bereiten wir unsere Kinder nicht für das wahre Leben vor.

Wie viel „Helikopter“ steckt in dir? Mache den Test:

- Zerreisst es dir das Herz, wenn du den Turnsack deines Kindes bei euch zuhause an der Garderobe siehst, obwohl es in der 2. Stunde Sport hat?
- Machst du die Hausaufgaben deines Kindes zu Ende, weil es keine Lust mehr hat?
- Rennst du wegen jeder Kleinigkeit in die Schule, um das Gespräch mit dem Lehrer zu suchen, der dich schon (freudig) erwartet?
- Erinnerst du dein Kind täglich, seinen Znüni nicht zu vergessen?
- Trägst du deinem Kind den Thek in die Schule, weil er doch etwas schwer ist?
- Bringst du die vergessenen Bibliotheksbücher in die Schule, weil dein Kind nie daran denkt?
…….

Wenn du mit mehr JA als NEIN geantwortet hast, arbeite daran. Zuerst an dir. 
Wiederhole: „Es wird mein Kind nicht umbringen, wenn es mal ohne Turnsack in die Schule gehen muss!“
„Mein Kind wird nicht von der Schule geworfen, wenn es mal seine Hausaufgaben nicht gemacht hat!“

Manchmal hilft es, die Ängste auszusprechen.
DANN übergib deinem Kind Verantwortung. Vielleicht muss du mal auf deine Zunge beissen um nichts zu sagen, oder dich überwinden zu Hause zu bleiben um nichts nachzutragen, aber du bereitest dein Kind für die Zukunft vor und lehrst ihm lebenswichtige Lektionen.

Es lohnt sich. Wir alle lieben verantwortungsvolle Kinder!

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