::Was die Fussball WM alles hervorbringt::



Bei uns zu Hause wird die WM von unserem 9-jährigen Sohn zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, und er fiebert mit all den Panini Bildern etc. mit.
Er hat die Freiheit bekommen, einige Spiele bis um 19.30 zu schauen, sowie ganz spezielle Spiele bis zum Schluss.

Rückblickend ist es so schön zu sehen, was die diesjährige WM in unserer Familie hervorgebracht hat.

Uns war schon immer der Aspekt wichtig, dass sich unsere Kinder für andere zu freuen lernen! 
Wir erwähnen es wieder und wieder in unseren Kursen. Oft bekommen wir auf unsere Beispiele ein „Das ist doch unfair“ oder „Es gibt doch genug Möglichkeiten im Alltag, dies zu fördern“ zu hören.

Für all diejenigen, die hier nur Bahnhof verstehen, hier nochmals der Blogeintrag dazu:
http://childwise-ch.blogspot.ch/2012/08/sich-fur-andere-freuen.html

Nun ja, wir entschieden uns, noch stärker dranzubleiben, und ernteten in den Trainingszeiten von unseren Kindern mürrische Blicke, Weinen, "unfair", demonstratives in-das-Zimmer-Gestampfe etc. Wer kennt das Szenario nicht: Wenn mal ein Kind etwas Spezielles machen darf und das andere nicht, oder wenn nur EIN Kind - ach du Schande - ein Geschenk erhält, hängt sofort der Haussegen schief.

Langsam aber sicher nahm diese Art des Unmuts bei unseren Kindern ab und sie erinnerten sich an den Satz, den wir ihnen immer und immer wieder sagten: „Ich freue mich für dich, geniesse es!"
Wow, was für ein Meilenstein! Da freut sich das Elternherz enorm.

Nun, unser Ältester hat schon seit einiger Zeit die Freiheit, eine halbe Stunde länger aufzubleiben als seine kleine Schwestern. 
Und es kommt kein „Ah, das ist aber unfair" von unseren Mädchen, kein „Ich will das auch." Nein, stattdessen sagte unsere Zweitälteste, dass sie sich auf den Tag freut, wenn sie auch länger aufbleiben darf. Ok, diese Hürde war geschafft.
Nun kam aber noch eine weitere dazu. Der Ältere durfte länger aufbleiben und auch noch TV, sprich Fussball, schauen.

Für einige Kinder könnte dies schon der Anfang eines Anfalls werden.
„WAS?? ER DARF FUSSBALL SCHAUEN UND ICH NICHT!?"
Hier hat sich unsere Arbeit bezahlt gemacht. All die Male, als wir mal nur 1 Ballon für eines der Kinder mitgenommen haben, oder beim Beck nur 1 Schokoladencroissant gekauft haben, oder als nur eines mit dem Papa in den Europapark durfte und die anderen nicht, oder eines mit der Mama einen Ausflug nach Colmar - es hat sich gelohnt! Die vielen kleinen Male, als wir alle zusammen den Geburtstag des einen Kindes mit Geschenken feierten, und die anderen leer ausgingen.
Genauso befreiend ist es doch für Götti und Gotti, wenn sie NUR ihrem Gottenkind etwas mitbringen dürfen und nicht gerade allen!

Unsere Girls gingen um 19 Uhr ins Bett und unser Ältester hat seine Freiheit so super „gehandelt“. Das war der zweite Aspekt.
Erstens, unsere Mädchen haben sich für ihn gefreut, zweitens ist er super mit seiner Freiheit umgegangen.
Als er um 19.30 den Fernseher abschalten musste und das Spiel nicht zu Ende war, folgten keine bösen Worte, und am nächsten Morgen war er auch kein weinerliches (weil müdes) Kind.
Auch wenn er mal aus organisatorischen Gründen nicht schauen konnte, jammerte er nicht herum. Als er schauen durfte, kam immer ein „Danke Mama, danke Papa!“

Natürlich sind unsere Kinder auch nicht immer ein Herz und eine Seele. Sie gönnen sich nicht immer alles, es gibt immer noch das Gestampfe oder sie fühlen sich manchmal unfair behandelt. Engel haben wir bei uns zu Hause nicht.
Es ist aber schön schon Einiges aufgehen zu sehen, was wir gesät haben.


Es lohnt sich also, dranzubleiben und mit den Kindern zu üben, wie man sich für andere freut! Es hat uns etwas gekostet, aber es war es wert!

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