Zu Hause so wie auswärts?


Manchmal sagen mir Eltern, dass ihre Kinder ausserhalb des Hauses immer sehr positiv ankommen. Die Kids sagen bitte und danke und sind sehr freundlich und zuvorkommend. 
Zu Hause jedoch ist es ganz anders. 

Ich erinnere mich noch daran, als Freunde meiner Mutter ihr immer wieder sagten, wie ruhig meine Schwester und ich seien. 
Meine Mutter antwortete jedes Mal: "Du musst sie mal zu Hause erleben, sie sind wie Katz und Maus!"
Ich glaube, viele Eltern können sich damit identifizieren.

Einigen Eltern ist das auch recht so. Ich höre oft: „Wenigstens lassen sie es irgendwo raus."
Andere fragen sich, warum das so ist.

Mal ganz ehrlich: Wir Mamas und Papas kennen das doch von uns selbst! Wir geben uns zu Hause nicht so viel Mühe. Wenn wir von einem anstregenden Tag nach Hause kommen, sind wir oft nicht so freundlich zu unseren Nächsten als wir es tun würden, wenn wir zur selben Zeit einen Freund oder eine Freundin treffen würden.
Schade … und traurig eigentlich.

Unser wahres Gesicht kommt zu Hause zum Vorschein.

Was können wir also tun, damit die Kinder genauso freundlich und zuvorkommend zu Hause sind?
Ist es überhaupt möglich? Bei uns selbst läuft es ja auch nicht anders?

Nun ja, dort würde ich beginnen. Beginne bei dir!
Was sieht deine Familie von dir? Unerschöpfliche Geduld, Freundlichkeit, Grosszügigkeit – aber nur ausserhalb der eigenen vier Wände? Oder hast du dich entschieden, das Beste deiner Familie zu geben?

Das ist der erste Schritt: Entscheide dich bewusst täglich, deiner Familie das Beste zu geben und nicht nur den Rest von Freundlichkeit, der noch von einem anstrengenden Tag übriggeblieben ist.

Schritt für Schritt wirst du sehen, dass du deine Prioritäten anders regelst! Du erkennst deine Limiten, bis wohin du gehen kannst,  ohne dass deine Familie darunter leidet.

Du wirst sehen, wie gut es deiner Familie tut. Und genauso wirst du selber davon profitieren!

Ich habe vor Jahren diesen Schritt gewagt, muss mich aber stets wieder daran erinnern. 
Dieser Blog-Eintrag hat so etwas therapeutisches, da ich merke, dass es jetzt wieder vermehrt daran ist, den Gang runterzuschalten.

Zweitens, setze die Messlatte gleich hoch zu Hause wie draussen. 
Erinnerst du deine 5-, 6- oder 9-Jährige immer noch an das vergessene „Danke"? Wieviele Male willst du sie noch daran erinnern?
Was tust du, wenn die Erinnerungen nicht mehr funktionieren oder du langsam die Geduld verlierst?

Wir nehmen mal an, dass du mit deinen Kindern spielerisch geübt und sie ermutigt hast, danke zu sagen. Du hast ihnen erklärt, warum das so wichtig ist (bei Kindern ab 3 Jahren SEHR WICHTIG).
Sie machen es jedoch immer noch nicht, wenn sie ihren Saft möchten.
Was kannst du zusätzlich tun?

2. Zelebriere die Familienidentität, die Kostbarkeit deiner Familie, wie wichtig es ist, einander gegenseitig das Beste zu geben. Geschwister sind die besten Freunde. Versuche in verschiedenen Momenten ihnen dies zu lehren!

Wir waren kürzlich bei Freunden zu Besuch, die drei Teenager im Hause haben. Die Freundschaft unter den Geschwistern war eine von vielen Dingen, die uns enorm ermutigt hat. Es hat uns bestärkt. 
Es lohnt sich und ist so wichtig!

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