::Wenn ich der coole Daddy bin, dann ist sie das gemeine Mami::


Als unsere Kinder noch kleiner waren, hatte ich nie das Gefühl, dass sie einen von uns Elternteilen netter, cooler oder easier fanden. Sie konnten ja noch nicht sprechen! :-)

Wir Eltern haben von unseren Kinder bestimmt schon den einen oder anderen folgenden Satz gehört:


„Mit Papi/Mami kann ich mehr TV sehen."
"Mit Papi/Mami kann ich länger wach bleiben."
"Mit Papi/Mami kann ich mehr Videospiele spielen."
"Papi/Mami ist weniger streng und gibt mir weniger Strafen.“
Vielleicht tönt es bei dir aber auch so: "Mit Papi/Mami kann ich tun was ich möchte."

Da ich mit Vätern mehr zu tun habe, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es doch eher die Mutter ist, die diesen Satz hört.

Unsere erste Entschuldigung als Vater ist, dass wir müde von der Arbeit nach Hause kommen. Wir möchten unsere Kinder geniessen und sie nicht strafen müssen oder streng sein.
Vielleicht ist es aber auch so, dass wir auf andere Dinge fokussiert sind. Der Rasen müsste wieder mal gemäht sein, wir wollen die Zeitung lesen, Sport treiben, brauchen einfach unsere Ruhe und, und, und....
Natürlich kommt dann das iPad oder eine DVD gelegen, weil wir uns darum kümmern können.

Da wir unsere Kinder oft nur sehr wenig sehen und nicht viel Zeit haben sie zu erziehen, können die Momente alleine mit unseren Kindern manchmal sehr ermüdend sein. Uns fehlt die Routine.

Anfangs sind wir vielleicht sogar stolz, dass wir der coolere Elternteil sind.
Ehrlich gesagt, genoss ich meine Rolle, bis ich gemerkt habe, dass wenn ich cool bin, meine Frau automatisch die nicht-coole ist.
Während ich auf der coolen Welle ritt, wurde die Kluft zwischen Ehemann und Ehefrau immer grösser.

Kinder sind schlau, sie werden immer versuchen uns gegeneinander ausspielen, wenn sie spüren, dass wir keine geschlossene Gemeinschaft darstellen.
Sie wissen genau, wen sie fragen müssen.

Diese Kluft hilft den Ehepaare nicht, ihre Kinder zusammen zu erziehen, sie bringt sogar Stress in eine Beziehung.
Ich sabotiere unbeabsichtigt die Arbeit meiner Frau, und anerkenne ihre Bemühungen nicht an.

Wir müssen ehrlich mit uns selber sein, Männer! Oft ist doch das Coolsein ein Vorwand für das Fehlen unserer Autorität, für Faulheit oder andere Prioritäten. Und die Last des Erziehens liegt auf den Schultern unserer Frauen.

An was werden sich unsere Kinder später erinnern, wenn sie an ihren Vater denken? Das wir nicht interessiert waren, distanziert, nicht beteiligt an der Erziehung, jedoch COOL!?

Ich möchte lieber, dass sie mich als weniger cool in Erinnerung haben, jedoch als interessiert, nah, involviert, dass ich Grenzen in Liebe setzte, dass sie sich mit mir sicher fühlten, ein Fels in der Brandung und dass sie immer zu mir kommen konnten.

Bei unseren Männerabenden beim Erziehungskurs schliessen wir immer damit ab, dass eine Dosis Coolness schon ok ist.
Aber analysiere deine Beweggründe dahinter und bespreche es mit deiner Frau, frage sie, wie sie es empfindet und sei vorsichtig, dass diese Coolness und Easiness nicht egoistisch wird.

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