::Ferien::


Über Auffahrt reisten wir für einige Tage in die Toscana. Wir genossen die Zeit als Familie sehr.

Nun ist es so, dass unsere Kinder immer wieder etwa 2 - 3 Tage brauchen, bis sie sich am neuen Ort aklimatisiert haben.
(Ich bin froh, hat es dieses Mal nur 2 Tage gedauert, da wir doch nur kurz wegfuhren.) :-)

Leider vergessen wir das immer wieder und denken uns nach dem ersten Tag: "Was ist nur mit unseren Kindern los?! Haben wir alles falsch gemacht?"

Sie testen die Grenzen in vielen Bereichen: Das Nickerchen am Mittag, das Schlafen am Abend oder schlicht und einfach der Gehorsam.

Natürlich haben sie beim Grenzübertritt gemerkt, dass die Währung, Sprache und Kultur anders sind - vielleicht sind deshalb ja auch die Regeln anders?
Also versuchen sie's.

Nach einem anstrengenden ersten Tag dämmert meinem Mann und mir viel zu spät, was los ist, und versprechen uns, es im nächsten Jahr besser zu machen.

Unsere Kids testen das Terrain.
Der Ort, die Unterkunft, die Umgebung sind anders - aber die Eltern sind doch dieselben?!

Unsere Kleinste dachte sich: "Wenn ich nur genug weine am Mittag muss ich vielleicht nicht schlafen!" Als das nicht zu klappen schien, kam sie aus dem Bett heraus und stand frisch und fröhlich vor uns.

Unsere Mittlere, die in Selbstkontrolle wirklich grosse Schritte gemacht hat, schien mit all diesen neuen Eindrücken und Veränderungen ihre Emotionen nicht kontrollieren zu können und brauchte Isolation und einige reflektierende Auszeiten und viele Gespräche.

Das Glas unseres Ältesten war wieder öfters halb leer als uns lieb war.
Nein, er wollte lieber zum Pool als zum Strand, lieber Pizza als Pasta etc.

Mama und Papa bekommen keine Ferien, die Erziehung bekommt keine Auszeit. :-)

Da wir auf einem Campingplatz waren mit einem kleinen, sehr kleinen Häuschen, konnten wir unsere normale Alltagsstruktur gut einhalten. Wir planten keine grossen Sprünge.

Wir blieben so nah an unserer Routine wie möglich mit den speziellen Mommy und Daddy Zeiten für jedes Kind.

Einmal ging mein Mann während der Mittagspause mit unserem Ältesten auf Eidechsen-Jagd, ein anderes Mal ging ich mit unserer mittleren Tochter etwas trinken und ein Donut zauberte ein grosses Lächeln auf ihr Gesicht.

Wir zeigten ihnen auf, dass die gleichen Grenzen gelten und die Mittagspause auch hier eingehalten wird.
Die Spielzeit hielten wir auch hie und da für einige Minuten, das gab uns Erwachsenen genug Zeit zu kochen, alles für den Strand bereit zu machen oder einfach mal ein Glas Wein zu geniessen.
Vergiss nicht, hierzu Bücher und Spielzeug miteinzupacken.

Schon bald normalisierte sich die Situation und unsere zwei jüngeren Kinder schliefen über den Mittag zwei Stunden. Unsere Zweitälteste fühlte sich sicher,  und unser Ältester füllte sein Glas jeden Tag ein wenig mehr auf.
Wir erlebten wunderschöne Familienferien mit unserem grössten Schatz - einander!

Ein Erfolgserlebnis, das uns besonders aufstellte: Da unser Sohn mit dem Nachbarsjungen gut auskam, spielten die zwei während der Mittagspause miteinander. Unsere zwei Mädchen machten kein Drama daraus, dass sie schlafen mussten, sondern gönnten es ihm.

Lehre deine Kinder, sich für andere zu freuen. Lehre deine Kinder, dass nicht alles für jeden genau gleich sein muss. Es bringt grosse Zufriedenheit und keine gestressten Eltern, die immer schauen müssen, ob auch alles fair und gleich verteilt ist.

Vielleicht hast du gar keine Probleme mit deinen Kindern im Urlaub.
Falls ja, schaue wie du so viel Sicherheit wie möglich deinen Kindern durch Struktur mitbringen kannst. Selbstverständlich kann es nicht wie zu Hause sein, es sind Ferien und das ist auch ok so.


Achte auf die Zeichen.

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