::Selbstkontrolle -2-::




Hier die versprochene Weiterführung von Teil -1-.

Wir haben über die Laufgitterzeit und Zeichensprache gesprochen.

Wie können wir zusätzlich Selbstkontrolle unseren Kindern beibringen?
Das Händefalten ist noch so eine wunderbare Art, das "Ruhigsein" und "sich beruhigen" den Kindern zu veranschaulichen.

Sobald du die ersten Anzeichen siehst, dass dein Kind sich nicht länger benehmen kann, sag ihm: "Falte die Hände und versuche, Selbstbeherrschung zu erlangen."
(Mehr dazu auch in unserem Blog "Energie ohne Ende" 

http://childwise-ch.blogspot.ch/2012/09/energie-ohne-ende.html)

Selbstkontrolle wird nicht über Nacht erlangt. Darum bleibe dran!

Wir waren sicher schon über drei Jahre an diesem Punkt mit unserer ältesten Tochter am Arbeiten. Wann immer sie müde war oder eine Bestrafung aufgrund ihres Verhaltens bekommen hatte, konnten wir förmlich sehen, wie es in ihrem Inneren zu brodeln begann und sie dann anfing die Fassung zu verlieren. Oftmals schrie sie, wollte nicht gehorchen und auf ihr Zimmer gehen und machte alles sprichwörtlich schlimmer für sich selbst.
Die eine Strafe kurz aufs Zimmer zu gehen wurde erweitert und die Liste fortgesetzt.
Über Jahre waren wir wie ein Coach an ihrer Seite, erinnerten sie an das Händefalten und sprachen immer wieder das Wort Selbstkontrolle aus: "Erlange Selbstkontrolle, du hast jetzt die Entscheidung ob es ausartet, oder Du ruhig bleibst."
Immer wieder haben wir ihr später aufgezeigt, dass sie all die zusätzlichen Bestrafungen nur anhand des Fehlens ihrer Selbstkontrolle hatte, und dies eigentlich ansonsten nie zum Zug kommen würde.

Selbstverständlich erwartet man von einem 2- oder 3-jährigen Kind nicht, dass es mit gefalteten Händen ins Bett geht, weil es etwas verbrochen hat. Man erwartet diese Ausbrüche, jedoch muss man den Wechsel machen und den Kindern auch beibringen, wie sie mit ihren Emotionen umgehen sollen und was Selbstkontrolle ist.

Selbstkontrolle ist wie ein innerer Muskel, den wir trainieren. Es ist jedes Mal unsere Entscheidung: "Mach ich jetzt ein Drama, oder entscheide ich mich das Richtige zu tun."
Heute mit 5 Jahren sehen wir, wie bei unserer Tochter die Selbstkontrolle wie eine wunderschöne farbige Blume wachsen konnte.

Da ich sie nun schon fünf Jahre kenne und weiss, wann es zum Konflikt kommen könnte, nehme ich sie in solchen Situationen wenn möglich kurz zur Seite und sage "Selbstkontrolle!" und füge ihren Namen ein. Ich sehe förmlich wie sie anfängt zu überlegen: "Soll ich oder soll ich nicht?" In den meisten Fällen kann sie heute das Ruder umdrehen und es ist eine wahre Freude zu sehen, wie das Trainieren sich so gelohnt hat.
Sie hat immer kleine Fortschritte gemacht. Jetzt sehe ich aber, dass sie reflektiert und die Kraft hat, sich anders zu entscheiden, gegen ihre Emotionen.

Das sind die Momente, die mir tiefe Freude geben und mich mit Stolz erfüllen.

Zusammengefasst: Über Nacht geht es nicht, Deine Zeit und Mühe werden sich aber auszahlen. 

Gib deinem Kind den Schatz der Selbstkontrolle mit auf den Lebensweg!

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