::Rezepte für die Ehe::


Wir wurden für den Valentinstag angefragt, einen Clip über unsere fünf Ehe-Geheimrezepte zu machen. Deshalb dachte ich: warum nicht einen Blog dazu schreiben?

Ehrlich, als die Bitte kam, dachte ich mir: „Das kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem ich mich gar nicht bereit oder würdig dafür fühle. Seit acht Monaten haben wir als Familie alles Gewohnte verlassen und sind seither daran, eine neue Normalität zu finden.

Uns fehlt als Ehepaar die Qualitätszeit füreinander. Eigentlich paradox, da wir ja jetzt zusammenarbeiten. Jeder, der das jedoch auch tut, weiss, wovon wir sprechen.

Unsere regelmässigen Date-Nights, die wir seit 14 Jahre treu praktizieren, nehmen eine neue Wendung, weil wir hier keine Familie haben, die uns beim Kinderhüten unterstützen könnte. Gleichzeitig ist es nicht empfehlenswert, unsere Kinder hier alleine daheim zu lassen.

Die ganzen Herausforderungen, die solch eine Veränderung mit sich bringen, scheinen unser einziger Gesprächsstoff zu sein.

Wir befinden uns in keiner Ehekrise, sind aber auch nicht auf dem Gipfel der Dinge, und eigentlich würde man am liebsten von da aus sprechen, nicht war?
So sind wir Menschen. 
Aber für mich selber sind authentische Erzählungen viel nahbarer.                

So entschieden wir uns, den Clip zu drehen. Denn in einer Ehe und Partnerschaft durchläuft man ganz klar Höhe und Tiefen, manchmal läuft alles super, und
dann scheint es wieder so, als ob die ganzen Probleme auf einmal auf einen einprasseln.

So haben wir gelernt, dass die Gewohnheiten, die wir während Jahren etabliert und genährt haben, uns während herausfordernden Zeiten helfen.
Sie unterstützen uns und geben uns ganz klar Richtung, sie dienen als Fundament, das nicht ins Wanken kommen kann.
 Denn wir haben genau in diese kleinen und grösseren Dinge investiert, die unsere Ehe stärken.

Worüber spreche ich:

1. Das Wissen, dass wir nicht die Erwartung haben können, dass unser Partner all unsere Bedürfnisse erfüllt.Dieser Punkt ist unglaublich befreiend für beide Parteien. Für uns ist die Quelle unser Glaube. Was ist es für dich?

2. Unsere Ehe kommt vor unseren Kindern
Schon bevor wir Kinder hatten, haben wir dies für uns entschieden. Nach der Geburt unseres ersten Kindes wurde die Theorie zur Praxis, jedoch nicht so automatisch, wie wir dachten. Es benötigte bewusste, tägliche Entscheidungen. Und diese Werkzeuge halfen:

- Couch-Zeit
- Eheabend
- Date-Night
- Eheweekend        

Heute wo alles anders ist, vermissen wir diese Zeiten, weil wir sie jahrelang genährt haben. Das blosse Vermissen hilft dabei, aktiv eine Lösung zu finden.
So gehen wir aus und unsere Kinder sitzen an einem anderen Tisch und schauen einen Film (natürlich genug weit entfernt, so dass sie nicht ständig vorbeikommen!) :-) Gott sei Dank sind die Restaurantinhaber hier sehr wohlwollend.

Unser Eheabend wie die Couch-Zeit blieben.

3. Intimität
Ist nicht das Wichtigste, jedoch ein Barometer, wie gut es in deiner Partnerschaft läuft. 

4. Die Liebessprache des anderen zu kennen und diese aktiv zu sprechen
Unterlasse es, bei Auseinandersetzungen die Liebessprache des anderen ihm vorzuenthalten, denn das würde deinen Partner umso mehr verletzen und die
Versöhnungszeit verlängern. Es als Bestrafung zu gebrauchen, sollten wir keinstenfalls als Muster etablieren.

5. In der Erziehung am gleichen Strang ziehen
Bedeutet nicht, immer gleicher Meinung zu sein, aber aufeinander zuzugehen und einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Wohlwollend füreinander sein, zusammen einen Weg finden.

Das sind nur einige Geheimrezepte, die uns in dieser herausfordernden Zeit unterstützen. Wir sind auch dabei, Alternativen zu suchen, damit wir weiterhin verbunden bleiben und in unsere Ehe investieren, auch wenn alles drumherum anders und auch komplex ist.

Wir zehren von der Investition, die wir über Jahre gepflanzt haben.
Verachte nie, was du in den sorglosen und scheinbar “einfacheren” Jahren angelegt hast.

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