::Es ist nun mal so!::


Was bedeutet das überhaupt? Wir sagen es so schnell ...

"Es ist nun mal so“ – oder, wie wir in der Schweiz sagen: „Das isch halt so!”

Man signalisiert damit, dass man eine Sache als gegeben hinnehmen muss. 
Man kann oder will es vielleicht nicht mehr weiter begründen.
Es kann auch oft eine Art Resignation sein.

Wo gebrauchst du diesen Ausdruck in der Erziehung?

- Mein Kind isst halt nichts Gesundes.
- Meine Tochter kann halt nicht alleine spielen.
- Mein Sohn ist halt ungeduldig.
- Meine Kinder können halt nicht am Tisch sitzen bleiben.
- Meine Tochter ist halt grob.
- Mein Sohn hat halt Mühe mit Teilen
….

Ich glaube, du verstehst.

Nimmt dir mal einige Minuten Zeit oder beobachte dich in der nächsten Wochen, wo du solche Festlegungen machst. Wo entschuldigst du das Verhalten deines Kindes mit “ist eben so”, oder wo hast du gar resigniert?

Die Aussage "Das ist eben so" lässt wenig Spielraum, um etwas zu ändern Es lässt wenig aktive Möglichkeiten für uns Eltern – aber vielleicht genau deswegen benutzen wir unbewusst diese Aussage.

Wo hast du die Hoffnung verloren, dass sich noch was ändern kann?

Bei unseren Kleinkindern können die oben genannten Aussagen oft zum Zuge kommen. Wir sind uns dabei aber gar nicht bewusst, dass ihre kleinen Ohren mithören und ihr Verhalten in ein “So bin ich halt” übersetzen. Sie streifen es wie eine zweite Identität über.

Deshalb sei achtsam, welche Worte du aussprichst.

Bei unseren Teenagern kommt die Aussage dann überhaupt nicht mehr neutral rüber.
Festlegungen über ihr negatives Verhalten (denn seien wir mal ehrlich: bei dieser Aussage geht es ausschliesslich um störendes Benehmen) werden oft durch Augen verdrehen und manchmal lauthalsen Protest begleitet.

Leider werden wir Eltern dann auch schnell abfällig, denn eine Haltung, die womöglich bei einem Dreijährigen noch einigermassen niedlich war, verliert diesen Bonus bei einem Jugendlichen rasant. Und der Respekt deines Teenagers dir gegenüber geht genauso schnell verloren.

Unsere Enttäuschung über Junior wird dadurch nur noch gestärkt.

Und auch er, der sich nichts sehnlicher als bedingungslose Annahme und Zugehörigkeit wünscht, aber auch, dass wir Eltern an ihn glauben, wird enttäuscht. 
Das wird er natürlich nie zugeben, aber die Beziehung bekommt kleine bis mittelgrosse Risse.
Je mehr solche Aussagen, desto destruktiver.

Wo heisst es bei dir „Es ist halt so"?

Lass und gemeinsam diese sinnlosen und destruktiven Muster erkennen und vernichten.

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