:: Teenager -1-:: 


Vielleicht hast du schon einen Teenager zuhause oder es fühlt sich wenigstens so an! 
„Teenager" bezieht sich auf das Alter von 13 bis 19 Jahre. 
Wenn ein jüngeres Modell unter deinem Dach sich pubertär benimmt, dann sei dir versichert, dass die Jahre von 8-12 genauso herausfordernd sein können, und das nicht nur, weil wir Eltern so gar nicht darauf vorbereitet sind. Es handelt sich dabei um die "mittleren Jahre“ – wenn du unser Heft dazu noch nicht erworben hast, dann tu das unbedingt! Ich hatte damit viele Aha-Erlebnisse. 

Wenn dir als Mama oder Papa die Kleinkinderzeit schwer fiel und du dich gerade noch so über Wasser halten konntest, dann kann die Teenagerzeit je nachdem sogar noch eins draufsetzen.  
Jugendliche sind noch bestimmter als ein Dreijähriges, haben ein VIEL besseres Vokabular, und ihre Haltung, welche als Kleinkind vielleicht noch süss aussah, verliert diesen Charme schnell. 
ABER, wir kennen unser Kind schon seit 13 Jahren (im Gegensatz zu nur drei), konnten in all den Jahren schon viel in unsren Spross hineinsäen, indem wir ermutigten, erklärten, lehrten und die Beziehung stärkten. 
Wir nahmen uns die Zeit zu lehren, dass ein Ja ein Ja ist und ein Nein ein Nein. 
Dass Worte zählen. 
Dass man Respekt vor Autorität haben soll.
Dass man andere so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte. 
Sich freut, wenn jemandem etwas Gutes widerfährt.
Und so weiter.

Vielleicht siehst du jetzt, wie wichtig die Jahre vor der Teenie-Zeit wirklich sind. Wenn du also noch jüngere Kinder hast, verpasse diese Zeit nicht. Wenn du bei deinem Kleinkind und während den darauffolgenden Jahren Respektlosigkeit nicht akzeptierst und diesen Standard für deine Familie setzt, wird sich dein Teenager eher daran halten. (Natürlich mit einigen Ausflügen, um die Situation abzuchecken, ob es immer noch so ist. Wenn dies geschieht, erinnere ihn daran, dass das keine angebrachte Form für eure Familie ist.) 

Versuche, deinen Teenie zu verstehen. 
Warum hat sie diese respektlose Mir-ist-alles-egal-Haltung? 
Strebe danach, tiefer zu graben, aber verliere die Balance dabei nicht. Es muss nicht immer einen bedeutenden Grund haben! 
Und nimm die vielleicht kühle Art und Worte nicht persönlich. 
Genauso wie dein Kleinkind dir "dummes Mami" oder "blöder Papi" an den Kopf geworfen hat, sollen diese Wort nicht ernst genommen werden oder dich gar verletzen.
Denn wenn Teenager solche Worte und noch viele andere benutzen, können diese tiefe Verletzungen hinterlassen. Deshalb lerne, diese Worte nicht zu nah an dich heranzulassen. Kommuniziere jedoch gleichzeitig, dass sie in einem respektvollen Miteinander keinen Platz haben. 

Verbringe viel Zeit mit deinem Teenager! 
Wir Eltern verpassen diesen Punkt oft, da es auf der einen Seite so aussieht, als ob unser Sohn oder unsere Tochter gar keine Zeit mit uns verbringen möchte und/oder sie schon so selbständig sind, dass wir sie sich selber überlassen. Und uns so nun endlich unseren eigenen Aufgaben widmen können. Dieser Zeitabschnitt bedeutet jedoch nicht, dass du deinen Terminkalender vollstopfen solltest, deine Arbeitszeiten aufstockst und endlich alles machen kannst, was du vernachlässigt hast. Die Erziehung ist noch nicht abgeschlossen und deine Planung sollte immer auch die Zeit mit den Kindern in Betracht ziehen. So, dass du immer noch Kapazität und Energie für sie hast. 
Ich habe oft von Eltern mit erwachsenen Kindern gehört, dass dein Teenager dich oft mehr braucht als dein Vorschüler. Ich konnte dies als Mutter von Kleinkindern nicht wirklich nachvollziehen, doch heute mit einem Teenager (und bald zwei) in unserem Haushalt macht das alles Sinn! 

Teenager brauchen Zeit zum Reden. Und dies nicht dann, wenn du ihnen gnädigerweise ein wenig Zeit einräumst. Sei verfügbar. 
Du wirst in der Zukunft noch genug Zeit für anderes haben und dir diese Phase zurückwünschen. Es ist besser, wenn du heute Veränderung anstrebst, als dies später bereuen zu müssen. 

Bereite dich darauf vor, spezielle Momente mit deinem Teenager zu erleben. Was macht er/sie gerne, was sind ihre Hobbys? 
Interessiere dich und beteilige dich daran – seien es wöchentliche Backaktionen, ein Gourmet-Dinner für die ganze Familie, Filmabende oder Sport. Vergiss auch nicht, eure Dates weiterzuführen. Diese sind unbezahlbar und eine wunderbare Möglichkeit, solche Berührungspunkte und Herz-zu-Herz-Zeiten zu pflegen. 

Wir haben uns entschieden, für jedes unserer Kids anlässlich des 13 Geburtstags eine ganz persönliche Reise nur mit diesem Kind zu organisieren. Mit unserem Ältesten durften wir dies in diesem Jahr erleben und konnten dank Hilfe von Familie und Freunden, die sich um unsere Mädchen kümmerten, nach Manchester, seinem Wunschort, reisen.  
Den ganzen Aufenthalt durfte er organisieren, ganz nach seinem Gusto. Mein Mann und ich hatten uns fest vorgenommen, unsere eigenen Ideen hinten anzustellen, und es fiel uns leichter als wir dachten. Aber nur, weil wir uns zuvor dafür entschieden hatten. Denn wenn du eine solche Reise maskierst, als ob es für deinen Teenager wäre, dann aber deine eigenen Wünsche erfüllst, wird diese Reise katastrophaler, als du dir vorstellen kannst. 
Wir haben die Zeit mit unserem Teenager so genossen! Einmal nur mit ihm zu sein – fünf Tage. Es war eine unglaublich kostbare Zeit und festigend für unsere Bindung von Vater-Sohn und Mutter-Sohn! Vielleicht schreibe ich mal mehr darüber. 

Der Trichter geht während dieser Zeit nochmals auf, und auch wenn dir mulmig dabei ist, verpasse diese Adaption nicht, denn wenn du aus Angst vor den möglichen Folgen die Freiheiten nicht anpasst, wird dein Kind dagegen rebellieren und Frust wird sein Begleiter. 

Versuche deinen Teenager genauso wenig zu retten. 
So wie es bis anhin wichtig war, dass die Kinder die natürlichen Konsequenzen ihrer Entscheidung oder ihres Verhaltens tragen müssen, so wichtig ist dies auch während der Teenie-Zeit.  
Deshalb habe ich immer und immer wieder erwähnt, dass wenn wir unsere Kinder aus allem retten, wir im besten Fall kurzfristig Ruhe haben, langfristig jedoch sie fürs Leben behindern. 
Die Konsequenzen ihrer Handlungen werden sie überfordern, wenn wir Eltern nicht zulassen, sie in Kleinigkeiten zu lehren.

So, dieser Eintrag ist schon lange genug, Fortsetzung folgt. 

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