:: Dein Kind kommt nicht, wenn du es rufst?::


WAS?! Das hast du dir aber auch ganz anders vorgestellt, als du damals auf den positiven 
Schwangerschaftstest geschaut hast: Du rufst, das Kind kommt teils hüpfend über dem Kornfeld daher, natürlich alles in Slow-Motion, damit es an Romantik nicht fehlt! 
Und jetzt fällt es deinem Nachkommen ein, dich zu ignorieren? 
Unfassbar! 

Oder, ganz im anderen Extrem: Du erwartest eigentlich gar nicht, dass dein Junior kommt. Ernüchtert hast du die vielen Freunde, die vor dir Eltern wurden, beobachtet und dadurch jegliche Hoffnung darauf verloren, dass Kinder wirklich gehorsam sein können. 
Das ist halt so … Früher war zwar alles anders, aber heute – heute kann man das nicht mehr erwarten! 

Nun, die einen Eltern leben in einer Traumwelt, die schneller droht zu platzen, als ihnen lieb ist, und die anderen sind ernüchtert – ohne Hoffnung auf Änderung. 
Zu welcher Kategorie gehörst du?
Oder bewegst du dich eher im Mittelfeld? 

"Wann hört mein Kind auf, in die entgegengesetzte Richtung zu rennen, wenn ich rufe?“, scheint die Frage vieler Eltern zu sein. 
Als ob es einen Schalter gibt, der sich auf mysteriöse Weise mal umlegt. 

ACHTUNG – Spoiler Alarm: Ohne, dass es du deinem Nachwuchs nicht lehrst, wird er es nicht tun!
 
Entzaubert? Bestimmt, aber doch auch hoffnungsvoll! 
Teste dich mal selber. 

Wann immer du alltägliche Anweisungen gibst, wie: 
- „Komm mal her!" 
- „Fass das nicht an!"
- „Bring deine Jacke!" 
- „Zieh deine Schuhe an!“ etc.
und von deinem Kind ignorierst wirst, jedoch nichts dagegen tust (ausser vielleicht noch hysterischer, genervter und entmutigter wirst), kannst du nicht erwarten, das es gehorsam wird.

Der erste Schritt ist, dich davon zu überzeugen, dass es möglich ist. 
Die Möglichkeit besteht aber nur, wenn du konsequent dranbleibst und dich von einem chilligen Leben im Sessel verabschiedest. 
Dann bleib konsequent dran. Dein Ja ist ein Ja, und dein Nein ein Nein. Genauso bedeutet „komm!", dass das Kind wirklich zu dir kommt, etc.
Du brauchst klare Regeln und realistische Erwartungen. 

Kinder müssen gelehrt werden, wie Gehorsam aussieht. Nimmt dir Zeit in Lernmomenten, ihnen dies beizubringen. 
Beginne zuhause und bleib bei den alltäglichen Anweisungen konsequent dran. Du wirst sehen, dass es sich auf die anderen Bereiche ausweiten wird. 
Spielt es einige Male durch und lasse beim Training viel Spass mit reinfliessen. 
Dann, wenn du merkst, dass Junior es verstanden hat, bleib dran. 
Und wenn es mal vorkommen sollte, dass dein Sprössling nicht gehorcht und weiterhin in die entgegengesetzte Richtung läuft (was er garantiert tun wird – SORRY!) – dann habe eine Konsequenz bereit. 

Entschuldige es nicht mit: „Sie hat wohl nicht genug geschlafen!", sondern bleibe dran. 
Je konsequenter du bist, desto schneller lernen die Kids, was die Anweisungen bedeuten und dass du wirklich meinst, was du sagst. Ein wunderbarer Nebeneffekt ist, dass dein Sohn oder deine Tochter dadurch Sicherheit bekommt, weil sie wissen, was sie erwarten können, sie die Grenzen kennen und diese nicht jeden Tag aufs Neue austesten müssen.
 
Wenn du Anweisungen gibst, arbeite an dem "Ja Mama/Ja Papa" und sprich dein Kind mit dem Namen an. 

Wir Eltern haben die blöde Macke, unsere Kinder zu rufen, ohne ihre Aufmerksamkeit zu haben.  

Deshalb versuch es mal so:

"Emma!"  
"Ja Mama." 
"Komm mal her." 
Erwarte auch Augenkontakt, denn wenn dein Kind am Spielen ist, ist es abgelenkt und wird dich nicht "hören". 
Bleib ruhig und stelle keine Fragen. 
Sage nicht: 
"Komm mal her, ok?"
"Du musst jetzt Zähneputzen, ok?" 
Mit einer Fragestellung oder einem angehängten Ok verwirrst du das Kind und gibst ihm das Gefühl, dass es entscheiden darf. (Was man ihm ja auch nicht verübeln kann!) 
Lobe dein Kind, wenn es gekommen ist! 

Nun, auch mit all diesen Hilfestellungen und Werkzeugen wird dein Kind absolut ungehorsam sein. 
Lass dich nicht entmutigen! 
Bleibe dran – 10, 30, 60 … 1000 Mal. 

Dein Kind wird dich herausfordern, und das mehrmals am Tag. 
"Meint Mama wirklich, was sie sagt?" 
"Ist es bei Papa gleich?"
 
Dann habe eine Konsequenz bereit, die deine Anweisung bestätigt. 
Ein Time-out. Oder das Spielzeug, das eine Auszeit bekommt, weil es nicht richtig eingesetzt wird, etc. 

Bye, bye, niedrige Erwartungen an die Kinder!
Bye, bye, dass du gemütlich vom Sessel deine Anweisungen verteilst. 
Aber hello – wir schaffen das zusammen, es wird so viel besser! 

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