::Ein Gebiet zurückerobern::


Wo hast du in der Kindererziehung bereits errungenes Territorium wieder verloren? 
Ich weiss, das hört sich jetzt eher wie ein Kriegs- als ein Erziehungseintrag an ... 
Natürlich ist Krieg ein unpassender Vergleich, aber ein Kampf haben wir Eltern allemal, 
wenn wir mit unseren Kindern an einem Bereich arbeiten. 

Wir hören oder lesen Tipps, oder wollen etwas in unsere Erziehung einbringen, das wir von unseren Eltern gelernt haben. 
Schnell merken wir, dass dieses anfängliche „Lass es uns mal versuchen" und unsere Euphorie mit heftigen Protesten von Seiten unserer Kids empfangen wird. Überrascht bleiben wir hartnäckig dran, und obwohl der Gegenwind anfangs nicht abnimmt, halten wir an unseren Überzeugungen fest und lassen uns durch die Mitkämpfenden (befreundete Eltern) ermutigen. 
Es dauerte zwar länger als erwartet (aber rückblickend doch problemlos – wie schnell man doch vergisst!) :-), aber doch scheinen wir das Land schlussendlich einzunehmen. 
Jetzt werden wir zu den Ermutigern und geniessen die Früchte unserer (mühsamen) Arbeit. 
Bis wir eben wieder nachlassen und dieses Gebiet verlieren. 

Meist bemerken wir den Verlust erst gar nicht. Heimlich und leise schleicht er sich an. Kein Fahnenschwenken oder Zurückeroberungsgeschrei – einfach schleichende Unzufriedenheit und Frustration macht sich breit. 
Die Atmosphäre zu Hause ändert sich, aber irgendwie können wir schlecht definieren, wo der Haken liegt. 

Wo hast du bereits errungenes Territorium verloren? 
Denn einmal gewonnen heisst nicht, für immer in deiner Herrschaft. 
Unsere Kinder werden älter, und unsere Überzeugungen und Werte in ihnen müssen genährt und immer wieder altersgemäss 
angepasst und fundiert bestätigt werdenSie sollten zum Fundament werden, auf dem unser Nachwuchs fest gegründet stehen kann. 
Nicht weil unsere Kinder es müssen oder es Mama und Papa gesagt haben, oder weil man es halt so macht. Sondern weil unsere Kids davon überzeugt sind. 

Natürlich erklärt man einem dreijährigen Kind nicht die ganze Bandbreite eines Wertes und warum etwas so ist. Das würde das Kleine masslos überfordern.
Trotzdem soll ein Fundament gelegt werden, auf dem man später aufbauen kann. 
Das ist ein jahrelanger Prozess, den man umbedingt und absolut nicht verpassen sollte. 
Also, wie ist es bei dir? 
Es geht nicht um die Frage, ob wir Territorium verloren haben – wir haben es alle, das ist völlig normal. 
Unserer Frustration auf die Schliche zu kommen und zu wissen, woran es liegt, das ist die Feinarbeit, die wir machen müssen.  

Ist/sind es 

- die verbale Antwort "Ja Mama/Papa“?
- der Gehorsam beim ersten Mal und das konsequente Dranzubleiben?
- der Trichter? An welchem Punkt befindet sich dein Kind jetzt? 
- die Äffchen und die Frage: Hast du die Freiheit? 
- die Wahlmöglichkeiten? 
- die verbalen/körperlichen Freiheiten?
- die Lernmomente, und diese zu nutzen?
- die Schlafgewohnheiten?
 
Genauso jedoch können es sein: 
- die Dates mit den Kindern 
- Dates mit deinem Partner, die du vernachlässigst 
- Ermutigung vs. Nörgeln
- dir selbst regelmässig zu schauen, damit du wieder auftanken kannst, bevor du ausbrennst 
- und, und, und 

Fühle dich in guter Gesellschaft! Wenn ich mir zu viel vornehme, merke ich schnell, wie ich Territorium verliere. 
Wenn du selber spürst, dass dies bei dir der Fall ist, dann mach dich dran, dieses zurückzugewinnen. 
Und weiss du was? Dieses Zurückerobern ist meist einfacher als das Etablieren. 
Also sei ermutigt. Ich bin es und mach' mich an unseren Punkten wieder dran. 

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