:::Kinder, Kinder, Kinder::
Lebst du in einem kinderreichen Quartier und geniesst die vielen Vorteile, schlägst dich jedoch auch mit den Herausforderungen rum?
Ständig klingelt es an der Tür, und nach dem ersten „Nein, heute nicht" ertönt die Hausglocke erneut? Du scheinst in einem schlechten Film mit Klingelstreichen zu sein, nur dass die Kinder vor der Türe stehen und nicht weggerannt sind? Letzteres wäre dir vielleicht sogar lieber ... :-)
Vielleicht klettert eine Kinderbande bereits über den Zaun und steht schon in deinem Garten!
Abends, wenn du deine Kinder bettbereit machen möchtest, hörst du die Nachbarskinder fröhlich und lautstark draussen spielen, was deine Sprösslinge dann unglaublich frustriert, weil sie immer die ersten sind, die ins Bett müssen.
Entkommen ausgeschlossen.
Quartiere mit ihren vielen Familien haben viele Vorteile, jedoch schleichen sich auch einige Schwierigkeiten mit rein.
Es ist unumgänglich, in solchen Situationen Grenzen und Regeln für die eigene Familie aufzustellen.
Warte nicht darauf, bis es jemand anders tut, denn vielleicht bist du der Vorreiter und wirst dadurch andere positiv prägen.
Wenn nicht, schützt du dich, deine Familie und ihre Werte.
Einfach wird es nicht. Du wirst gegen den Strom schwimmen müssen – aber nichts Wertvolles kommt einfach daher.
Uns werden die Lösungen nicht auf einem Silbertablett serviert, inklusive der nötigen Energie und dem Durchhaltevermögen, dass wir dafür benötigen.
Also, dann heisst es also Ärmel hochkrempeln und mal mit dem Partner – oder als Alleinerziehende(r) mit einem Freund/einer Freundin – Regeln aufstellen.
Gehe immer von deinen Familienwerten aus, denn so wird es dir einfacher fallen, diese Grenzen zu setzen.
- Wann dürfen die Kinder raus?
- An wievielen Tagen pro Woche dürfen sie draussen spielen?
- Haben wir eine Mittagspause (Siesta tönt vielleicht schon cooler!) – wenn ja, wie lange?
- Wann müssen die Kinder abends wieder zu Hause sein?
Wenn du dir keine Zeit nimmst, diese Fragen für deine Familie zu beantworten, wirst du schnell sehen, dass du kaum Zeit mit deinen Kindern hast.
Geschweige denn für Familientraditionen!
Der Frust steigt, du weisst aber nicht genau, warum.
Kinder passen sich unseren Überzeugungen an – wenn auch nicht automatisch.
Wenn wir jedoch gar keine Familienwerte haben und jeden Tag so nehmen wie er kommt, wird unser Nachwuchs uns bis an die Grenzen herausfordern.
Natürlich möchten unsere Kids den Spass nicht verpassen und mit dabei sein.
Unsere Aufgabe ist es jedoch, unsere Familienzeit zu schützen, auch wenn unsere Kinder die Vorteile nicht sofort mit offenen Armen empfangen.
Nachdem du dir mit deinem Partner darüber Gedanken gemacht hast, haltet einen Familienrat. Sprecht darüber.
Lass deine Kinder ihre Gefühle und ihre Frustration mitteilen. Es ist so wichtig, dass du ihnen diese Möglichkeit gibst, auch wenn es für dich nicht wichtig erscheint.
Dein Nachwuchs soll sich gehört und verstanden fühlen. Auch wenn die Entscheidung ihm nicht passt, ist das nicht dein primäres Ziel, sondern das du ihm zuhörst.
Involviere ältere Kinder (ab 8 Jahren) in den Prozess, nachdem ihr als Paar oder mit einem Freund/einer Freundin ausgetauscht habt.
Erklärt euren Standpunkt, und warum ihr diese Entscheidung getroffen habt. Das könnte beispielsweise sein, dass die Kinder dreimal pro Woche draussen spielen dürfen.
Frage dein Kind, an welchen Tagen ihm das am liebsten wäre. Oder um welche Zeit es abends zu Hause sein sollte.
Was wäre sein Input? Was denkt es, wäre eine gute Zeit? Du kannst dann anhand seinen Antworten erklären, warum es möglich ist oder eben nicht, weil man noch essen und die Zähne putzen sollte und Papa oder Mama eine Geschichte erzählen möchten und die Familienzeit so massiv darunter leiden würde.
Du selbst merkst am Besten, wie sehr du dein Kind involvieren kannst, ohne es zu überfordern. Je nachdem, wie es mit dieser Freiheit umgehen kann oder noch nicht.
Für ältere Kinder ist es grundlegend wichtig, sie mit einzubeziehen und nicht alle Entscheidungen über ihren Köpfen zu treffen. Dies bedarf aber einer gewissen Reife ihrerseits, ansonsten hast du mehr Probleme als dir lieb sind.
Eine weiteres Werkzeug ist es, diese Entscheidungen dann sichtbar für alle zu mache. Kreiere einen Wochenplan, zusammen mit deinen Kindern, wo steht, wann sie raus dürfen, wann sie zu Hause sein müssen, wie es mit der Mittagspause ausschaut, etc.
Wenn es dann das nächste Mal an der Türe klingelt, übergibst du deinem Nachwuchs die Verantwortung, mal kurz auf den Plan zu schauen, den ihr zusammen gemacht habt.
So bist du nicht das "böse Mami" oder der "gemeine Papi".
Für ältere Kinder kannst du eventuell einen Jockertag einführen, denn sie nach Belieben einsetzen dürfen.
Genauso wichtig: Überlege dir, welche Privilegien die älteren Kinder haben. Erstelle nicht für jedes Kind den genau gleichen Plan. Ältere Kinder sollten mehr Freiheiten haben – auch in diesem Bereich.
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