::Wie konsequent ist konsequent genug?::



Muss ich wirklich jeden Tag dranbleiben, oder gibt es auch in der Erziehung einen 
sogenannten Cheat-Day, also einen Tag, wo ich das Ganze etwas schleifen lassen kann? 
Wie sieht es mit Wochenenden und Nachtschichten aus? 
Diese Fragen bekomme ich öfters zu hören.

Wie viel ist zu konsequent und mit wieviel Aufwand schafft man es, gerade noch als konsequent zu gelten? 

Wenn dir das Wort konsequent nicht passt, dann versuch es mal mit beständig oder konstant. Denn immer wieder merke ich, dass die Assoziation mit dem Wort das eigentliche Problem ist. In den meisten Fällen hat der Begriff durch die eigenen Eltern einen negativen Touch bekommen, weil er missbraucht wurde. 

Hört man konsequent sein, dann erinnert man sich an den harten, sturen Umgang des Vaters, also wird dieses Wort in die Schublade "schlecht" abgelegt. (Aber dazu mal einen ausführlichen Eintrag). 

Gibt es überhaupt ein Überkonstant-sein? 
Ja, ganz sicher. 
Sobald das beständige Dranbleiben über allem steht, dann sollten die Alarmglocken losgehen. 
Konsequent zu sein heisst nicht, dass alles andere sich dem unterordnet. 

Konsequenz ist nicht das Allerheilmittel. 

Ich versuche in meinen Einträgen, jeden abzuholen und mir ist sehr wohl klar, dass wir einzigartig anders sind und man niemanden in eine Schublade stecken kann. 
Gemäss meiner Erfahrung gibt es die überaus eifrigen Eltern (ich, ich, ich :-) und die entspannteren (das bin ich am lernen). Ich meine das überhaupt nicht wertend – ich liebe die Vielfalt und wir können alle voneinander lernen. Nur ist für mich die Kunst, beide abzuholen. Manchmal gelingt mir das besser als andere Male.
 
Bist du eher über-konsequent oder ist das Konsequent-sein eher die Ausnahme als die Regel? 
Beständigkeit ist wichtig in einer effektiven Erziehung.  
Wenn wir konstant auf unsere Kinder reagieren, gibt das ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Es heisst, dass wir nicht nach Tagesform oder unseren Emotionen variieren. 
Gleichzeitig müssen wir beständig dranbleiben und unseren Kindern nicht nur die Grenzen aufzuzeigen, sondern ihnen auch konsequent altersgerechte Freiheiten und Entscheidungen übergeben. 
Du siehst, Konsequenz in der Erziehung hat nicht nur damit zu tun, hinter dem Kind her zu sein und dran zu bleiben, obwohl das ein davon Teil ist. 
Wir müssen genauso beständig an unserer Haltung arbeiten, um beispielsweise nicht laut oder emotional zu reagieren. 

Ich glaube, wir wissen alle, dass Erziehung auch bei uns Eltern vieles aufdeckt. 
Möchtest du genauer hinschauen, oder schiebst du es auf die Seite?

Ich lade dich ein, die Situationen, die der Alltag bringt, mal genauer unter die Lupe zu nehmen. 
Denn wenn wir nur mit unseren Kindern konsequent sind aber unsere Haltung nicht ändern, dann frustriert und verärgert das unsere Kinder. 

Wenn das Konsequent-sein sich bei dir auf die Feiertage beschränkt, dann arbeite beständig daran. 
Geh aufmerksamer in die neue Woche! 
Ich mache es auch! 

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