::Urlaub::


Was mir in den Ferien den letzten Nerv raubt! 
Kannst du es erraten? Hast du eine Idee? 
Nein, es sind nicht die Streitereien, die aber zugegeben sicherlich auf den vorderen Rängen liegen. 
Es ist das ständige Maulen, nachdem mein Mann und ich einen wunderbaren Tagesablauf geplant haben und die Kinder unserer Genialität mit Protest entgegnen. 

"Nein, ich möchte nicht laufen!" 
"Nein, das ist langweilig!" 
"Nein, nicht schon wieder!" 
"Nein, nein, nein, nein......", gefolgt von Meckern und Jammern. 

Ernsthaft jetzt, das kann bei mir das Fass in einer Nanosekunde zum Überlaufen bringen. 
Das macht mich so rasend, und um mich zu beruhigen muss ich oft – zur Sicherheit meines Umfeldes – an die frische Luft oder schnell den Raum verlassen und tief durchatmen.
 
So dramatisch es klingt, so ist es auch, auch wenn man diese Begebenheiten oft mit einem Zwinkern erzählt. Im Moment selber kann es mich zur Weissglut bringen. 

Wie kann unsere Sippe sich so gegen uns stellen?  
Und diese Undankbarkeit, die bei mir der wahre Grund meiner Frustration ist. 
Wir Eltern bemühen uns um ein spassiges Programm, müssen einiges an unseren Wünschen zurückstecken, da es ja auch kindgerecht sein sollte, und dann das?! 
Ich weiss, dass ich jetzt unter der Mehrheit der Eltern Verbündete finde! 
Wer kennt das nicht? 

Nun, mich in Mitleid zu suhlen, ist nicht so meine Art. Dem Ganzen auf den Grund zu gehen dann doch eher. 
Die Wurzel wurde identifiziert, denn was mich wirklich stört, ist die Undankbarkeit hinter dem ganzen Gejammer. Die Lösung ist es jedoch nicht, mich darüber aufzuregen, obwohl ich mir diese Freiheit doch manchmal nehme ...
Ich habe gemerkt. dass ich mit meiner Antwort auf dieses Gemaule die ganze Atmosphäre durch mein Geschimpfe noch vollumfänglich zerstören kann. 
Und „Ihr seid jetzt Schuld, dass der Tag hin ist," gilt leider nicht, denn ich war es dann, die das Fass zum Überlaufen brachte. 

Also, was tun? 
Das Beste, was ich gelernt habe ist, dass nachdem ich die Ursache ermittelt habe, ich mich zuerst beruhige und es nicht zulasse, dass die Stimmung kippt. Ich kann dann in einem Lernmoment diese Thematik aufgreifen. 
Oh, und das braucht eine gehörige Portion Selbstkontrolle meinerseits. Viele Male habe ich versagt, aber ich merke, wie es immer besser wird. 

Um fair zu bleiben, habe ich meinen Kindern gesagt, dass ich diesen Blog schreibe und natürlich sie gefragt, was sie denn am stressigsten an mir finden in den Ferien. Jeder durfte nur einen Punkt bringen. :-) 

Hier die Auswahl:  
Ich (oder wir, mein Mann und ich) würden sowieso alles entscheiden. 
Ich werde immer laut (ehrlicherweise war ihr Wortlaut: Du schreist dann rum!). 
Einer der beiden Punkte wurde doppelt gennant. :-)

Ich versuche, mir die Feedbacks zu Herzen zu nehmen. An meiner Lautstärker arbeite ich schon länger, und die Aussage, dass wir alles entscheiden, hat meinen Mann und mich veranlasst, unseren Kindern vermehrt die Möglichkeit zu geben, Familienabende noch vollumfänglicher zu planen um dann auch in den Ferien mehr organisieren zu dürfen. Z.B. einmal einen Tag übernehmen etc. 
Das fördert das Bewusstsein, was hinter einer Planung an Zeit und Ideen steckt und fördert die Familienidentität enorm.
Die Kinder fühlen sich ernst genommen, und zusätzlich entlastet es uns. 

Tönt wie eine klassische Win-Win-Situation!
Was raubt dir in den Ferien den letzten Nerv?

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