::Taschengeld -2::


Ich möchte an den letzten Blogeintrag über Taschengeld anknüpfen.
Hier der Link dazu, falls du ihn verpasst hast:



Nachdem wir zusammen angeschaut haben, wann ein guter Zeitpunkt ist, mit dem
“Sackgeld” zu beginnen und uns überlegt haben, wie wir mit Geld umgehen und was wir weitergeben möchten, kommen wir zu Real-Life-Szenarien.

1. Was tun, wenn das Taschengeld schon aufgebraucht wurde, bevor der Monat zu Ende ist?
Unser Kind hat kein Geld mehr zur Verfügung aber möchte umbedingt noch was kaufen. Sein Fussball hat ein Loch und er kann seinem Hobby nicht nachgehen. Traurig und hoffnungsvoll schaut er uns an!
Was tust du?

Ich glaube, die meisten Eltern würden im ersten Moment sagen, dass sie kein zusätzliches Geld geben würden. Aber im wirklichen Leben sind diese Situationen anders.
Diese Blicke unseres Kindes! Diese Hoffnung! Dieses Bitten! Was ist stärker?

Unsere Kinder sollten in unserem Haushalt lernen, mit ihrem Geld umzugehen. Deshalb – auch bei Hundeblick und Winseln seitens der Kinder – sollten wir ihnen keine Kredite gewähren, sondern ihre Entscheidungen sie lehren lassen, dass sie das nächste Mal eventuell ihr Geld besser einteilen sollten.

Ich weiss, wie fordernd Kindern sein können! Der einfachere Weg, das Geld auszuhändigen, ist für sie und ihr zukünftiges Leben jedoch nicht der bessere.
Und seien wir mal ehrlich: Sie wohnen ja noch zu Hause, bekommen also unentgeltlich Kost und Logie, und sonst mehr als sie sich vorstellen können und für das sie erst später wirklich dankbar sein werden.

Wie bei anderen Lernmomenten lernen sie auch durch Misserfolge. Sie dürfen und sollen ihre Fehler machen, ohne dass Mama und Papa diese sofort wieder ausbügeln und in die Bresche für sie springen.
Geduld ist eine wunderbare Tugend.

2. Taschengeld sollte nicht an gute Noten angeknüpft werden.
Hier bin ich sicher, dass der eine oder andere bestimmt schon sein Portemonnaie gezückt hat, als die fleissige Tochter oder der Sohnemann mit der Bestnote nach Hause gekommen ist.
In der Schweiz ist diese Methode der Belohnung ziemlich geläufig und ich habe das schon unter Murren, weil das bei uns anders ist, mehrmals von meinen Kindern gehört :-).
“Der X bekommt Geld, wenn er eine gute Note hat, ich will das auch!”

Lass mich mal erklären, warum wir uns gegen diese Methode entschieden haben. Du darfst dir dann gerne deine eigene Meinung bilden und richtig ist, für was du dich mit deiner Familie entscheidest.

Also, wir finden diese Art von Belohnung in einer Familie nicht richtig, denn jeder hat seine ganz eigenen Stärken und Schwächen. Gewisse Kinder lernen gar nichts und haben eine 6 (Bestnote in der Schweiz) und andere müssen Tag und Nacht dransein und bekommen nie eine 6. Deshalb haben wir uns dagegen entschieden und glauben, dass ein “Gut gemacht, wir sind stolz auf dich!” reicht, ohne noch Geld zuzustecken. Genauso jedoch liegt es uns am Herzen, dass wir nicht nur schulische Leistungen, die wir anhand von Noten messen, bestärken. Es gibt so viel mehr und Wichtigeres, wo wir doch viel näher hinschauen müssen, damit wir es auch sehen.
Soziale Kompetenzen wie Hilfsbereitschaft, Empathie, Respekt, Freundlichkeit, Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Lernbereitschaft etc.

Denn wie traurig, wenn die Tochter, die keinen Finger krümmen muss und Bestnoten schreibt, immer wieder mit Geld bestärkt wird, und ihr fleissiger Bruder daneben kaum über eine 4.5 kommt aber ständig lernt. Ich verüble es keinem Kind, dass es völlig frustriert darüber wird und dann gar nichts mehr macht.

Natürlich kann es genauso umgekehrt sein, oder eines deiner Kinder ist so faul, dass du dir denkst, dass vielleicht Geld es ermutigen könnte. Ich denke jedoch, wenn du dich für seine Arbeiten interessiert, dich daneben setzt und deine Hilfe anbietest und es ermutigst, dies langfristig mehr bringt.

Was denkst du?

3. Taschengeld aufstocken.
Wenn unsere Kinder mal finden, dass ihr Taschengeld nicht reicht und sie gefälligst mehr wollen, lehren wir ihnen, dass sie verschiedene Jobs annehmen können, um ihr Geld aufzubessern.


Sie können beispielsweise Babysitten gehen, Zeitungen austragen, und gewisse Firmen bieten auch Ferienjobs für Jugendliche an.
Dies ist eine wunderbare Art und Weise, sie auf die Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen den Wert des Geldes näher zu bringen.

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