::Hausaufgaben -1-::


Hausaufgaben ... Wer hat sich dies ausgedacht?

In einer Zeit, in der man über Sinn oder Unsinn dieser „Übung" spricht, überlegte ich mir, wie ich diese zusätzliche Herausforderung (mal drei) noch in meinen Alltag reindrücken kann, als alle unsere Kinder schulpflichtig wurden.
Natürlich beginnen die Hausaufgaben in der 1. Klasse noch sehr harmlos – 10 Minuten pro Tag sind da geplant, später steigern sie sich bis zur 6. Klasse stetig.
Heute, mit einer Zweitklässlerin, einer Viertklässlerin und einem Sechsklässler, bedeutet das für mich zusammengerechnet über 2 Stunden Hausaufgaben pro Tag, und ab Sommer … – das will ich mir schon gar nicht mehr ausmalen! :-)

Gott sei Dank machen unsere Kinder ihre Hausaufgaben selbständig und ich bin so dankbar und stolz auf sie, dass sie diese (fast) ohne Erinnerungen selbst übernehmen. Ganz alleine jedoch, ohne Wenn und Aber oder Fragen, gehts dann aber zu meinem Erstaunen doch nicht. Anfangs dachte ich mir, dass ich weiterhin meine Mittagspause beibehalten kann und sie bei Fragen ab und zu unterstützen kann. – Bis das völlig ausartete und ich mittags völlig entnervt und verkrampft meine Pause beschützte und wenig ausgeglichen war.
Ich musste mir eingestehen, dass sich meine Mittagspause jetzt verschiebt. Die fast 10 Jahre Mittagspause waren zur Gewohnheit geworden wie der morgendliche Gang zur Kaffeemaschine.
Zugegeben, ich bin ein Gewohnheitstier und gebe ungern Zeit für mich auf.
Die Aufmerksamen unter euch, die jüngere Kinder haben, höre ich schon rufen: "Du hast ja aber jetzt jeden Morgen frei!
Ja, das stimmt, und es war eine grosse Veränderung für jemanden, der seine Kinder bis in den Kindergarten immer bei sich hatte. Eine grundlegende Veränderung!
Leider fand ich aber schnell heraus, das all die Haushaltsarbeiten, Einkäufe und das Kochen weiterhin an mir hingen (was mir eingentlich wirklich Freude macht, da es zu meiner Arbeitsbeschreibung gehört, und ich diese jetzt OHNE Kinder tätigen konnte, aber es zeitlich doch eine grosses Stück meines Tages einnahm).
Mamas von Kleinkindern wünschen sich diese Zeiten herbei – die Zeiten, in denen sie einfach mal in Ruhe einen Morgen geniessen können.
Wir haben diese blöde Angewohnheit, dass wir in der Erziehung nicht im Hier und Jetzt leben, sondern immer einen Schritt voraus sind. Sobald die Kinder jedoch im Teenageralter sind, dann, ganz merkwürdig, dreht es sich und wir sehnen uns nach den „guten alten Zeiten" zurück, in denen unsere Kleinkinder auf unserem Schoss waren und uns küssten und umarmten.
Ich verstehe das, mir ging es nicht anders.
Eine wichtige Elternlektion jedoch ist es, im Jetzt zu leben. Mehr dazu in einem anderen Eintrag.
Zurück zu den Hausaufgaben, ich schweife ab! :-)
Ich habe gemerkt, dass Hausaufgaben plötzlich so viele kleine und grosse Charakterschwächen in mir hervorrufen und viele Herausforderungen bergen.
Du magst ein Kind oder Kinder haben, die keine Mühe in der Schule haben. Diejenigen unter euch die jedoch Kinder haben, die nicht nur im Schlaf
alles auswendig lernen, verstehen, was ich meine.
Man sollte mit jedem Kind täglich lesen, rechnen, Wörter lernen und für Prüfungen vorbereiten und sie gleichzeitig dafür ermutigen, ohne
sie im Prozess zu entmutigen (eine Kunst!).
ES IST ANSTRENGEND. Anders als mit einem Kleinkind, aber nicht weniger.
Wie jedoch bewerkstellige ich das, ohne meinen Verstand zu verlieren?
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäume nicht mehr.

Ich habe herausgefunden, dass ein Sinn der Hausaufgaben die intensive Charakterschule der Eltern ist.
Bestimmt gibt es noch viele zusätzliche Vorteile für die Kinder, und ich bin nicht pro oder contra Hausaufgaben, diese Diskussion möchte ich gar nicht angehen, aber auch Hausaufgaben bergen ganz viel Positives. Wenn wir uns diesem stellen, unterstützt es so viel mehr als nur die schulische Laufbahn unserer Kinder.

Mehr dazu in nächsten Blog…  :-) Gemein, ich weiss! :-).

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