Speak Life - Sprich Leben


Nun, dieser Blogeintrag ist schon lange überfällig. Ich wollte ihn kurz nach dem super-bombastischen Abend mit
Gary und Anne Marie Ezzo schreiben, aber irgendwie wagte ich mich nicht ran.
Zu gut war der Event, zu stark die Message. Alle die dabei waren, können dies bestimmt bestätigen.

Einige Monate später sollte ich jedoch an einem Müttertreff darüber sprechen, also konnte ich es nicht länger rausschieben. :-)

Nun mein Versuch, mich an dieses Thema, das mir immer mehr ans Herz gewachsen ist, zu wagen. Meine Interpretation davon, gespickt mit persönlichen Erlebnissen und solchen von Eltern, die uns in unserer Arbeit anvertraut wurden.

SPEAK LIFE!

Bist du dir bewusst, dass DU die Atmosphäre deines Zuhauses durch deine Worte beeinflusst?

Entweder zum Guten oder zum Schlechten.

Wir wissen alle, dass unsere Worte Macht haben. Wir haben dies vielleicht mal in einem
Seminar gehört oder am eigenen Leib miterlebt, weil die Worte unserer Eltern oder Geschwister uns stark beeinflusst haben – zum Positiven oder auch zum Negativen.

Es ist oft erschreckend, wenn wir in unseren Erziehungsseminaren hören, wie negative Worte aus der Vergangenheit uns als Erwachsene immer noch stark beeinflussen und geprägt haben.

Vielleicht denkst du selber einmal nach, was deine Eltern zu dir gesagt haben. Traurig ist, dass es meist nicht mal regelmässig gesagt werden muss, bis es einem prägt.

So ging es dem jungen Mädchen, das von ihrem Bruder gehört hat, dass sie dumm sei. Jahrelang trug sie das mit sich herum. Es prägte ihr Leben so sehr, dass sie sich jeweils im Hintergrund aufhielt um nicht aufzufallen. Und damit ihr Mann und ihre Freunde nicht herausfinden würden, dass sie dumm ist, was sie jahrelang geglaubt hat. 

Oder der Junge, der seinem Vater offenbarte, dass er gerne Musiker werden möchte, worauf der Vater abwinkte und sagte, dass dies sowieso kein Geld bringe und er lieber einen anständigen Job  lernen solle. 
Der Junge entschied sich unbewusst, seinen Vater nicht mehr in seine Träume zu involvieren.

Beide dieser Beispiele und unzählige weitere zeigen auf, welche Auswirkungen unsere Worte auf die Kinder haben.

Nun lasst uns lernen, das Leben auszusprechen und die Todesworte in unserem Zuhause aufzuspüren.
Denn wie Gary so schön sagte:
„Du glaubst nicht, dass du „giftige" Worte sprichst!? Gratuliere, dann bist du nicht menschlich!“

Dies ist kein Feel Good-Thema. Es ist eine Herausforderung für uns alle, für dich so wie für mich!
Deshalb lass dich ermutigen.
Und zum Glück muss man nicht in seinen alten Mustern steckenbleiben, sondern kann frei werden, denn es ist im Erwachsenenalter unsere Entscheidung, welche Gedanken wir zulassen.

Dr. Caroline Leaf ist eine Neurowissenschaftlerin, spezialisiert in Neuropsychologie, und sagt in ihrem Buch (Wer hat mein Gehirn ausgeschaltet?: Toxische Gedanken und Emotionen überwinden), dass es 21 Tage braucht, um EINEN giftigen Gedanken aufzulösen, also die Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn, die zu diesem Gedanken gehören, abzubauen, und einen gesunden Gedanken aufzubauen, sprich neue Nervenverbindungen zu schaffen. Damit der gesunde Gedanke auch unbewusst stabil weiter wirkt, benötigt man weitere 42 Tage konsequentes Training.

Bestimmt habt ihr schon selbst gemerkt, dass in der Erziehung alles bei uns Eltern anfängt.
Wie denke ich über mich? Diese Frage ist wichtig, denn unsere Kinder werden uns imitieren.

Als Beispiel: Wenn wir den Kindern ständig sagen, wie süss sie sind, uns aber täglich vor dem Spiegel fertigmachen, können sie das für sich auch nicht annehmen, da die wichtigste Person ja ihre Mama ist, und jedes Kind findet seine Mama wunderschön.

Oder:
Ich bin dumm!
Ich schaff das nicht!
Das ist zu schwierig!
Ich habe zu dicke Waden/Po/Bauch, Backen/Zehen … - fülle es selber aus.

Prüfe dich selber und überlege dir, welche Gedanken du über dir aussprichst.

Mamas von Mädchen sage ich jeweils, wie wichtig es ist, ein gesundes Frauenbild weiterzugeben. 
Was prägt die Mädchen zuerst? Die Atmosphäre zu Hause.
Wir Frauen sind ja nicht umbedingt Weltmeisterinnen in der Zufriedenheit mit unserem Aussehen.

Welche Worte dominieren dein/mein Zuhause?

Worte des Lebens oder Worte des Todes?

Es ist so wichtig, die guten Werte zu unterstreichen, nicht immer das, was das Kind falsch gemacht hat.

Anstatt zu sagen: "Lüge nicht! Keiner mag lügende Jungs! Bald hast du keine Freunde mehr, pass nur auf!“ 
ermutige das Kind: "Sag die Wahrheit!"

Es macht wirklich den Unterschied. Das zu sagen was das Kind tun soll, zeigt ihm den Weg auf. Das Negative zu sagen, hilft ihm nicht weiter. Das Kind versucht womöglich einfach, das schlechte Verhalten zu unterdrücken, aber weiss nicht, womit es dies ersetzen kann.
Gebraucht deshalb die Tugenden so oft ihr könnt.

Bestätige, ermutige und lobe dein Kind regelmässig. 
Sei sein grösster Cheerleader.

Es gibt genug Negatives, das sein kleines Leben beeinflusst, genug kritische Kinder, die ihm im Kindergarten oder der in Schule sagen, was es nicht könne. 
Lass dein Zuhause einen Gegenpol darstellen.
Befähige dein Kind.

Wie soll ich meine Kinder erziehen, wenn ich sie nur loben soll?
Nur loben habe ich nicht gesagt! - und Nein sagen darfst du auch, 
aber jede Belehrung sollte immer Ermutigung nach sich tragen.

Gebrauche die Lernmomente, um mit ihnen über die Dinge zu sprechen, an denen ihr dran seid. Ältere Kinder kannst du involvieren: Frage sie, was der nächste Schritt sein sollte.

Ich sage meinen Kindern dann:
„Wir werden zusammen daran arbeiten, du musst es nicht alleine machen, ich helfe und unterstütze dich, ich weiss, dass du es schaffst. Du schaffst es!“

Was für einen Unterschied das für Kinder macht!

Korrektur und Ermutigung gehen Hand in Hand.
Trenne sie niemals.

Die Kleinen zu ermutigen geht ja leichter von unseren Lippen. Die ersten Schritte werden bejubelt, gefilmt und beklatscht, auch wenn das Kind hinfällt, spornen wir es an und sagen: „Du schaffst das, versuch es, mach weiter!"

Bei den älteren Kindern nimmt jedoch diese Begeisterung ab. Leider. 
Bleibe dran!

In diesem Sinne:
Freundliche Worte sind wie Honig: Süß für den Gaumen und gesund für den ganzen Körper.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

::Wie gut kennst du dein Kind? - 1-::

:: Eigentum anderer respektieren::

:: Ämtli II ::