:: Daddy Blog::


Unsere Kinder sind wie Schwämme. Sie lernen durch alle Einflüsse, die die Welt zu bieten hat.

Der Einfluss, den wir als Eltern haben, ist natürlich einer der grundlegendsten.

Wenn unsere Kinder klein sind, verstehen sie den Unterschied zwischen Mama und Papa noch nicht.
Bald nehmen diese Rollen aber Gestalt an und die Ehe wird zu einer wichtigen Sicherheit im Leben der Kinder. Sie sehnen sich danach, dass ihre Welt beständig und sicher bleibt.
Schneller als wir uns vorstellen können haben wir Väter einen konkreten Platz im Leben unserer Kinder.

Mich erstaunt es immer wieder, wie abhängig kleine Kinder sind. Es ist grossartig während dieser Phase zu erleben, in der sie uns so sehr brauchen, wie sie stark sie uns vertrauen; dieser Bund des Vertrauens ist fast unerschütterlich. Kleine Kinder, die wie selbstverständlich von der Mauer springen, weil sie darauf vertrauen, dass ihr Papa sie auffangen wird.
Während dieser Zeit ist es grundlegend, die Vater-Kind-Beziehung zu festigen, an ihr zu arbeiten und eben zu erziehen.

Gleichzeitig sind die Entscheidungen, die wir als Papa treffen, nicht immer die Besten. Wir handeln manchmal selbstsüchtig und unsere Handlungen reflektieren unsere persönliche seelische (psychologische) Verfassung.

Manchmal sind wir aufbrausend, machen Fehler oder sind nicht sensibel. Unsere kleinen Kinder sind jedoch so schnell darin, uns zu vergeben.
Es ist immer wieder stark zu sehen, wie meine Kinder mir die Vergebung zusprechen, nachdem ich mich entschuldigt habe.

Deshalb dachte ich auch immer, ich bin sicherlich ein OK Dad, bis zu dem Tag, an dem mein Sohn (10 Jahre alt) sichtlich verletzt über mich war, weil ich in seinen Augen unfair handelte.
Ich war der Verursacher dieser Situation, und obwohl meine Frau und ich im Nachhinein diese Situation nicht als so schlimm angesehen haben, war es für unseren Sohn eine grosse Sache, die wir ernst nehmen wollten.

Er war wirklich enttäuscht und ich musste mir die Zeit nehmen, seine Seite zu hören und ihn ernst zu nehmen, ihn neu und besser dadurch kennenzulernen und unsere Beziehung wieder auf Kurs zu bringen.

Seitdem ist es wieder passiert und ich realisierte, dass dieses vollkommene Vertrauen, das er als Kleinkind hatte, nicht mehr so vollkommen ist.

Er sieht mich nicht mehr als seinen Superhelden, sondern hat gemerkt, dass ich doch auch „nur“ ein Mensch bin.
Für mich sind diese Situationen enorm augenöffnend. Ich merke, dass wir eine neue Phase einläuten. Mein Sohn ist nun in den mittleren Jahren und findet mich nicht mehr so cool (und ich dachte, ich werde für immer cool bleiben!) :-)

Mir ist bewusst geworden, dass die Qualität unserer Beziehung der Schlüssel ist, um in sein Leben zu investieren.
Meine Autorität nimmt immer mehr ab.

Damit mein Einfluss auch in dieser Zeit wächst, ist der Schlüssel die Qualitätszeit, die ich mit meinem Sohn verbringe.
Bin ich zuvorderst mit dabei, für was sein Herz schlägt, auch wenn es nicht meine persönliche Leidenschaft ist? Reagiere ich richtig bei seinem offenen Fenster, bin ich überhaupt präsent, wenn er sein Herz ausschüttet? Nehme ich mir Zeit in dieser neuen Phase? Nehme ich die Zeichen wahr?
Bin ich aufmerksam dran, den Trichter zu öffnen und seine Seite zu hören?

Mein Sohn sucht im Moment nicht nach einem Freund, sondern nach einem Leiter.

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