::Verantwortung, ja oder nein?::


Wir Eltern möchten doch alle, dass unsere Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen und dies dann auch tun. 

Des Öfteren entziehen aber genau wir ihnen diese Verantwortung!
Wir nörgeln, erinnern und ermahnen – und untermauern dabei jegliches Verantwortungsgefühl der Kinder.

In diesem Blog habe ich schon einiges über das Thema Verantwortung geschrieben. Heute möchte ich es nun von einem anderen Aspekt anschauen.

Wie können wir unseren Kindern Verantwortung ganz praktisch beibringen? In Alltagssituationen?

Beispielsweise fragt dich dein Kind, ob ein Freund zum Spielen kommen darf.
Wie sieht dieses Szenario bei dir zu Hause aus?
Womöglich denkst du einige Sekunden darüber nach und erklärst deinem Nachwuchs, warum es möglich ist.

"Sicher, er darf gerne kommen!"
Oder du erklärst allenfalls, warum es nicht möglich ist:
"Du hast deine Hausaufgaben noch nicht gemacht, der Wäscheberg ist auch noch nicht zusammengelegt, du warst noch nicht mit dem Hund draussen und überhaupt hast du diese Woche schon zweimal abgemacht und du weisst, dass ich es nicht mag, wenn es zu viel wird! Warum fragst du überhaupt?"

In diesem Szenario haben wir als Eltern die ganze Verantwortung an uns gezogen und den Denkprozess für das Kind voll übernommen.
Wer hat uns dazu gezwungen? Das Kind?

Wenn wir ehrlich sind, sind es wir selbst! (Natürlich möchten wir es gerne auf die Kinder abschieben: „Weil du dir keine Gedanken darüber machst, MUSS ICH sie für dich machen!" Wirklich!?)

Was kannst du also tun?
Wenn dein Kind, und wir sprechen hier nicht über Kleinkinder, zu dir kommt und fragt, ob sein/e Freund/in vorbekommen kann, frage es: "Was denkst du, warum würde ich ja sagen und warum nein?" (Für die Insider unter uns: Damit sind keine Äffchen rübergesprungen! :-) Für diejenigen die nur Bahnhof verstehen: Du bist herzlich eingeladen, einen Kurs zu besuchen) :-)

Wenn die Antwort nein ist, kann es sein, dass eben die Hausaufgaben noch nicht gemacht wurden, die Verantwortung im Haushalt nicht übernommen wurde, das Kind womöglich frech war oder nicht die richtige Herzenshaltung hat. Die Liste könnte weitergeführt werden ...
Wir geben unseren Kindern zu viele Freiheiten, auch wenn sie verantwortungslos handelten oder sich schlecht benahmen.

Das Ziel ist, dass dein Kind die obige Frage selbst beantworten kann.
Manchmal kann es auch sein, dass es einige Minuten reflektieren muss. Vor allem am Anfang, wenn dies ein neues Konzept für dich ist, solltest du ihm die Zeit geben zu überlegen und dich nicht mit einem “Ich weiss es nicht“ zufrieden geben.

Du lehrst dem Kind in diesen Momenten Verantwortung zu übernehmen. Es lernt, dass es sich Gedanken machen muss, ob es seine Pflichten übernommen hat sowie sein Verhalten angebracht war, bevor es dich fragt. Ansonsten sollte es dich gar nicht nach Privilegien bitten, die es sich nicht verdient hat.

Du kannst diese Art der Verantwortungs-Erziehung verschiedentlich einsetzen.

Sei es, wenn dein Kind dich darum bittet einen Film zu schauen, zu gamen oder nach draussen zu gehen. Was es auch ist, gib ihm die Verantwortung und das Geschenk des Reflektierens zurück und übernimm nicht den ganzen Denkprozess.

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