:: Kinderreiches Quartier::


Oft werde ich darauf angesprochen, wie man mit der Freizeitbeschäftigung der Kinder umgeht,wenn man in einem sehr kinderreichen Quartier lebt.

Auf der einen Seite muss der Nachwuchs nicht weit gehen, um mit anderen Kindern zu spielen. Jemand ist immer draussen, und die Eltern können gemütlich zu Hause bleiben und die Kleinen beschäftigt wissen.
Auf der anderen Seite können dadurch Herausforderungen entstehen.

- Man hält die Kinder nur schwer zu Hause, wenn andere Kinder draussen sind.
- Einige Kids schockieren ihre Eltern mit Wörter, die sie während dem Spiel mit Nachbarskinder aufgelesen haben.
- Andere Familien – andere Regeln ...

Das Letztere ist natürlich auch schwierig, wenn man bei jemandem zu Besuch ist, der alles anders macht. Wenn es jedoch im Quartier so ist, kann es die Situation verschärfen. Da kann man nicht einfach nach Hause gehen und somit hat sich’s.
Die Nachbarskinder dürfen vielleicht länger draussen bleiben und dein Spross muss immer vor allen anderen nach Hause. Das ist schwierig für ein Kind.
Oder wie hältst du dein Kind zu Hause, wenn doch alle anderen draussen sind und du eigentlich drinnen eine Familienzeit zusammen geniessen möchtest, oder eine spezielle Spielzeit für die Geschwister geplant hast?

Vielleicht hast du gar keine Problem damit und ihr habt eine wunderbare Gemeinschaft in eurem Quartier. Das ist toll und überaus kostbar.
Wenn es jedoch nicht so ist, überlege dir einige Punkte. 
Du musst dir im Klaren sein, welches DEINE Regeln sind. Wenn du voll dahinter stehst, wird sich dein Kind langsam aber sicher daran gewöhnen. Wenn das Kind jedoch merkt, dass du unsicher bist, wird es auch schwierig für deinen Sohn oder deine Tochter, hinter deinen Regeln zu stehen.

1. Überlege dir, wie oft dein Kind während der Woche mit anderen Kindern etwas abmachen oder nach draussen spielen gehen darf.
Wenn dein Nachwuchs alt genug ist und sich als verantwortungsvoll erweist, dann könntest du Tickets für ihn drucken – Tickets um nach draussen zu gehen, und zwar so viele, wie du pro Woche haben möchtest.
Erkläre ihm den Ablauf. So kann er selbst einteilen und die Tickets einlösen, wenn ihr mal nichts vorhabt. Dein Kind lernt verantwortungsvoll damit umzugehen und merkt, dass wenn es alle Tickets bereits Anfang Woche einlöst, ihm Ende Woche keine mehr übrig bleiben. (Natürlich wird es Ausnahmen geben.)

Sei mutig – nur weil andere Kinder draussen spielen heisst das nicht, dass dein Kind auch muss. Viele Geschwister- und Lernmomente oder auch die Familienzeit gehen dadurch verloren, da du keine Zeit mehr findest, diese in deinen Alltag zu integrieren.

2. Die Kraftausdrücke, neue Kampfmethoden oder plötzlich zickiges Getue kann eine Mutter oder einen Vater schnell an den Rand der Verzweiflung bringen. Jetzt hast du so lange daran gearbeitet und dich selbst unter Kontrolle gebracht, damit du nicht fluchst – und kaum spielt das Kind einen Tag draussen ist alles für nichts!
Sieh es als eine Art Lernmoment. Du kannst deine Kinder nicht vor allem schützen. Benutze die Gelegenheit, um altersgerecht mit deinem Kind darüber auszutauschen, warum ihr so nicht spricht, euch verhaltet oder kämpft.
ACHTUNG: Oft ist es so, dass das Kind einfach draussen etwas gehört hat und dies dann zuhause ohne gross zu überlegen weitergibt. Manchmal reicht es, dem Kind zu sagen: „So sprechen wir nicht zu Hause.“ Du musst nicht immer eine stundenlange Diskussion daraus machen.

3. Organisiere auch mal einen tollen Nachmittag zu Hause. Eine Montagsparty mit Ballonen und Kuchen, einen Filmnachmittag mit Popcorn oder einen spontanen Grillnachmittag im Winter, etc ... Kreiere schöne Momente zu Hause!


Schätze und schütze die Familienzeit – sie wird hart umkämpft.

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