::Mittlere Jahre: Übergang von Erinnerungen zu Selbstverantwortung::


Die mittleren Jahre (8 - 12 Jahre) interessieren mich momentan brennend, da mein Ältester in dieser Phase ist.
Er ist gerade 9 Jahre alt geworden und ich habe schon verschiedene Veränderungen gespürt. Bis anhin war ich immer sehr mit der Kleinkindphase beschäftigt oder auch mit dem Alter ab Kindergarten - aus dem einfachen Grund, da ich zu dieser Altersgruppe Kurse und Coaching gebe.

Also habe ich mich daran gemacht, das Buch der mittleren Jahre zu lesen und - ich bin begeistert!
Schauen wir mal einer der Übergänge in dieser Phase an (neun sind davon im Buch beschrieben).
Natürlich ist dieser Übergang auch im Kurs und Workbook Childwise erklärt, aber er sieht natürlich anders bei einem 3- oder 4jährigen Kind aus als bei einem 9- oder 10jährigen.

Während den mittleren Jahren sollte dein Kind den Übergang von "nur den Regeln gehorchen" zur persönlichen Verantwortung für Aufgaben, Hausarbeiten und Benehmen schaffen.

Wenn nur Gehorsam erwartet wird, dann wird dein Kind gehorchen, sobald Papa oder Mama es daran erinnern.
Wenn wir aber Eigenverantwortung miteinbringen, tut dein Kind das Richtige, ohne daran erinnert werden zu müssen.

Sobald dein Nachwuchs in den mittleren Jahren versteht, was du von ihm möchtest, sollte es möglich sein, das er die Verantwortung dafür übernimmt. Ansonsten erinnerst du später deinen Teenager noch, dass er seine Hausarbeiten machen sollte, sein Zimmer aufräumen muss, seinen Sportsack nicht vergessen soll etc.

Wenn du die Verantwortung – oder auch die Äffchen, wie es im Childwise Kurs so treffend bezeichnet wird – deinem 4-Jährigen abgibst, trainierst du dich selber, dranzubleiben, und dem Kind, Eigenverantwortung zu übernehmen.

Du schaffst es vielleicht ziemlich gut, und dann plötzlich findest du dich in den mittleren Jahren wieder, wie du dein Kind an alles erinnerst!

Diesen Punkt der Eigenverantwortung kannst du nicht einfach abhaken, sobald du das mit deinem Kind in jungen Jahren trainiert hast. Du wirst mit deinem heranwachsenden Kind immer wieder in Situationen kommen, in denen du dich zurücknehmen und deinem Kind vertrauen musst. Es soll und kann die Verantwortung übernehmen.
Oft ist es jedoch so, dass wir als Mama oder Papa ihnen dies unnötig schwierig machen, weil wir durch unsere ständigen Erinnerungen unseren Kindern die Freude rauben.

Wir erinnern unseren Nachwuchs oft, weil wir nicht wollen, dass er zu spät kommt, etwas vergisst, ohne Snack in die Schule geht, etc.

Es ist jedoch besser, wenn unsere Kinder diese Dinge früh lernen, wenn die Konsequenzen noch nicht so gravierend sind.
Natürlich wird der Lehrer oder Lehrmeister nicht sonderlich glücklich sein, wenn dein Kind zu spät kommt. Denkst du aber nicht, dass ihm diese natürliche Konsequenz hilft, das nächste Mal Verantwortung zu übernehmen?

Ich weiss, dass es nicht einfach ist, das Kind ohne Turnsack, Znüni oder den Bibliotheksbücher in die Schule zu schicken. Es tut mir mehr weh, als ich dachte.

Also, vergiss den Übergang vom Erinnern zum Verantwortlichsein nicht. Er ist grundlegend wichtig für die Zukunft deines Kindes.

Kinder lieben es, Verantwortung zu übernehmen! Und die Ermutigungen, die damit kommen, veranlassen sie, noch mehr Verantwortung übernehmen zu wollen und sich verantwortungsvoll zu zeigen.

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