::Holpriger Start::


Als frischgebackene Mutter oder Vater eines Neugeborenen hält man bei Spitalaustritt dann dieses Bündelchen in den Armen und darf nach Hause.
Ich dachte mir noch bei meinem Ersten: "Seid ihr sicher, dass ihr mich mit diesem Baby nach Hause schicken möchtet? Ich habe keine Ahnung!"

Schnell kann man das Gefühl der Überforderung spüren.

Wie hast du dich gefühlt? 
Es muss nicht nur mit dem ersten Kind so sein. Eltern erzählen auch, dass das erste Kind relativ einfach war, das zweite dann aber so anders. Und sie sich dachten: "Ich sollte doch wissen, wie das funktioniert."

Wir haben alle gemerkt, dass Kinder so verschieden sein können.

Da ich momentan gerade drei Mamis mit Babys coache, dachte ich, dass dieser Eintrag dran wäre.

Was tun, wenn dein Baby unentwegt weint?
Du hast den Babykurs gemacht, das Buch gelesen, es klappt einfach nicht. Oft wolltest du das Handtuch einfach hinschmeissen. Es klappt nicht so, wie du es dir vorgestellt hast.

Das Leben ist nicht immer vorhersehbar.
Was tue ich, wenn mein Baby der Routine nicht folgt?
Es erwacht immer zu früh, weint oder schreit gar, du kannst es gar nicht beruhigen. Oft spuckt es so viel, dass du dich fragst, ob etwas von der Milch noch dringeblieben ist. Irgendwie scheint es überhaupt nicht zu klappen.

Sich um ein Baby zu kümmern, das Koliken oder Reflux hat, kann für die ganze Familie sehr stressig sein. Darum ist es in diesem Fall grundlegend wichtig, zum Kinderarzt zu gehen und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich lass Familie und Freunde dir helfen, damit du auch zur Ruhe kommst und mal schlafen kannst. Vielleicht können Freunde dir vorgekochte Mahlzeiten vorbeibringen.
Denke nicht, dass du alles selber machen musst. Verwandte und Freunde helfen sehr gerne, sie müssen einfach wissen wie. Sich um dein kleines Wunder zu kümmern, darf eine Teamarbeit sein. Du bist dadurch nicht eine schlechtere oder unfähigere Mutter! Im Gegenteil: Hilfe zu holen ist eine weise Entscheidung und hilft Dir, genug Kraftreserven zu haben, um für Dein Kind zu sorgen.  

Ist es möglich, den Prinzipien aus unseren Babybüchern zu folgen, wenn dein Kind Koliken oder Reflux hat?
Es ist möglich, du musst aber Anpassungen vornehmen wegen deiner Situation.

1. Im Allgemeinen, versuche dein Baby im Rhythmus zu halten. Das soll dein Ziel sein. Setze dich aber nicht unter Druck –morgen ist womöglich ein besserer Tag. Vergiss nie, dass du einem Ziel entgegen arbeitest und nicht alles sofort klappen muss, oder zur gleichen Zeit klappen muss wie es im Buch steht. 

2. Die Prinzipien bleiben dieselben: Füttern-Wachphase-Schlafen. Um die Schlafphasen zu etablieren, kann es jedoch mehr Zeit brauchen für Babys, die Koliken oder Reflux haben. Das Durchschlafen kann dann bis zu 6 Monate dauern ( ist aber auch schon mit 13 - 18 Wochen möglich).

3. Mach dir keinen Druck. Du bist mit niemandem im Wettbewerb. Ich weiss, dass wir oftmals selber unsere härtesten Kritiker sind. Versuche, dein Baby inmitten dieses holprigen Starts zu geniessen. Dein Sohn oder deine Tochter ist einzigartig!

Längere Schlafphasen scheinen oft unmöglich, wenn dein Baby nach 35 - 45 Minuten ständig aufwacht und schreit. 

Einige Vorschläge dazu:

1. "Pucke" dein Baby. Unter Pucken versteht man Wickeltechniken, bei denen Säuglinge in den ersten Lebensmonaten eng in ein Tuch eingewickelt werden. Es handelt sich hierbei um moderne Abwandlungen von sehr alten Methoden der Säuglingspflege, die gewöhnlich als Wickeln bezeichnet werden. Im Unterschied zu den traditionellen Wickelmethoden wird das Kind beim Pucken nicht mit langen Stoffbändern umwickelt, sondern mit Hilfe von Tüchern umgeben. Ziel des heutigen Puckens ist es, dem Neugeborenen Grenzen für die Bewegung seiner Arme und Beine zu setzen. Diese Grenzsetzung wird als hilfreich für die Beruhigung des Kindes angesehen. Außerdem wirke es schlaffördernd.

2. Wenn dein Baby immer nach 45 Minuten aus seinem Schlaf aufwacht, geh präventiv nach 40 Minuten rein und versuche es zu beruhigen, ohne dass es überstimuliert wird durch all sein Weinen. Das klappt gut bei Babys bis 3 Monaten. 

3. Babys ab 3 Monaten: Versuch es mit dem Schnuller, sofort nachdem es aufgewacht ist. Oder, wenn es ganz wach ist, nimm es aus dem Bett und beruhige es so gut es geht. Setz dich hin und schaukle es, bis es Zeichen der Müdigkeit zeigt und leg das Kleine dann wieder ins Bett.

Mehr dazu in einem weiteren Eintrag. Ich hoffe, es hat viel Ermutigung gebracht. 

Du bist nicht alleine. Wir sind für dich da und möchten dich anfeuern: DU SCHAFFST ES!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

:: Eigentum anderer respektieren::

::Wie gut kennst du dein Kind? - 1-::

:: Ämtli II ::