::Sich für andere freuen::
Ermutige Deine Kinder, sich für den anderen zu freuen, wenn einem Geschwisterteil oder einem Freund etwas Gutes widerfährt, beispielsweise wenn dieser eine Auszeichnung erhält, ein Spiel gewinnt oder ein Chance bekommt, die andere nicht haben.
(Auszug aus Childwise Buch)
Dies ist so ein wichtiger Grundsatz! Zur gleichen Zeit entfernt sich unsere Gesellschaft je länger je mehr davon. Heute muss in unseren Augen alles "fair" sein.
Wenn ein kleines Baby geboren wird, dann darf man nicht mehr nur dem
Neugeborenen ein Geschenk mitnehmen - nein, der grossen Schwester oder dem grossen Bruder muss auch noch ein Geschenk für den gleichen Wert eingekauft, eingepackt und überreicht werden, weil diese(r) womöglich noch eifersüchtig werden könnte!
Wenn bei einem Brettspiel (ich hoffe, ich muss diesen Ausdruck nicht
erklären, in der heutigen Zeit weiss man nie :-) - Fussnote, wenn Du noch nicht angefangen hast, mit Deinen Kindern Gesellschaftsspiele oder andere zu spielen, dann beginne damit. Es ist eine wunderbare Art, Zeit mit der Familie zu verbringen und fördert viele, viele Charaktereigenschaften), das eine Kind gewinnt und das andere damit droht, die ganze Bude zu zerstören, dann weisst Du, woran Du arbeiten kannst.
Seien wir mal ehrlich: Fokussieren wir uns nicht oft viel mehr auf den "Verlierer", um ihn zu beruhigen und mit "das nächste Mal gewinnst Du sicherlich" und anderen wohl gemeinten Zusprüchen zu beruhigen, so dass wir keine Zeit finden, den Gewinner zu ehren und ihm zu gratulieren?
Das ein Kind nicht gerade Luftsprünge macht, wenn das neue Baby Geschenke
bekommt, oder der Bruder gewinnt, ist normal.
Kinder wie auch Erwachsene sind egoistisch.
Was für eine wunderbare Aufgabe es doch sein kann als Mutter oder Vater dieses egoistische Herz langsam umzuwandeln.
In den Zeiten, in denen das Kind frustriert ist und die Welt nicht mehr
versteht, erkläre den Grundsatz, sich für andere zu freuen. Fülle ihr
kleines Herz damit auf - immer wieder.
Schaue bewusst nach Möglichkeiten, bei denen Du dies vermitteln kannst.
Gebrauche diese Momente! Je mehr Du davon hast, desto schneller werden die Kinder es lernen.
Ich kenne eine Familie, der dies sehr wichtig war. Sie kauften bewusst
zum Frühstück Brot und EIN Gipfeli für EINS ihrer DREI Kinder. Dieses Kind
durfte es geniessen und die anderen sich für es freuen. Die Woche darauf kam dann
ein anderes Kind an die Reihe. Auch wenn sie unterwegs waren und bei der Eröffnung des neuen Geschäfts einen Ballon bekamen, nahmen sie EINEN mit und gaben ihn einem ihrer drei Kinder.
OH WIE UNFAIR, höre ich einige sagen, und tatsächlich habe ich
schon oft selber gehört, wie empört Eltern darauf reagieren können.
Durchleuchten wir mal diese Beispiele:
1. Die Eltern haben für ALLE Kinder Brot gekauft. Also durften alle
essen, keiner musste verhungern. Wir haben gutes Brot in der Schweiz. :-)
2. Jeder bekam mal einen Ballon oder ein Gipfeli, es ging lediglich
darum, dass zu diesem Zeitpunkt nur ein Kind etwas bekommen hatte.
Wenn Du genug Momente in Deinem Alltag findest, um diesen Grundsatz zu lehren
und diese nicht extra so kreieren möchtest: super!
Es ist so wichtig, unsere Kinder darauf vorzubereiten, dass sie sich
für andere freuen sollen.
Schon in einer Familie können beim Aussehen oder den Talenten grundlegende
Unterschiede herrschen.
Das eine Kind sieht für andere "schöner" aus, das andere scheint alle Talente für
sich in Anspruch zu nehmen, etc.
Sich für den Anderen zu freuen und dankbar für das zu sein, was man bekommen hat,
ist ein grosser Schlüssel zur Zufriedenheit.
Gib deinem Kind das Geschenk der Zufriedenheit und lehre es, sich für
andere freuen zu können.
Das setzt natürlich voraus, dass Du das auch kannst.
Oder fühlst Du Dich auch immer im Nachteil?
"Jetzt sieht sie wieder so gut aus, und ich nicht."
"Er hat die Beförderung erhalten, obwohl ich sie verdient hätte!"
Schenke DIR das Geschenk der Zufriedenheit und freue DICH für andere.
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