::Kinder-Knigge - Das Grüssen::

Der Ton macht die Musik ♫  

Was  man  Kindern von klein auf an guten Umgangsformen mitgibt, prägt oft in nicht zu geringem Masse deren soziales Verhalten. Der Umgang mit  anderen Menschen fällt wesentlich leichter, wenn ein gewisses Mass an Manieren vorhanden ist. Dies setzt natürlich voraus, dass die Eltern ihrem eigenen Verhalten kritisch gegenüberstehen und  beispielhaft das umsetzen, was sie von ihrem Sprössling verlangen.   

Die ersten Dinge, die einem Kind beigebracht werden, sind häufig die höflichen Grundformeln des Bedankens, Bittens und Grüßend.   
Wenn das wirklich stimmt, warum setzen Eltern so wenig daran, den Kindern genau das zu lernen? Wollen wir, dass ihnen der Umgang mit Menschen einfacher fällt und sie einen guten Eindruck hinterlassen?   
Möchten wir freundliche, zuvorkommende Kinder, die Manieren haben?   
Wenn Du die zwei letzten Fragen mit ja beantwortet hast, lese weiter.   

Wenn  die  höflichen  Grundformen aus "danke", "bitte" und "hallo" bestehen, wie kann ich meinen Kindern das beibringen?   
Schon oft  wurde  in  unseren Blog-Einträgen um die Wichtigkeit des Lernens in den   "Nicht-Konflikt-Situationen" geschrieben. "Childwiser" verstehen diesen Ausdruck. Ich werde es aber für diejenigen, die mit damit nicht vertraut sind, weiter erläutern.   

Oft  ermahnen Eltern ihre Kinder mitten im Konflikt. Tante Linda kommt zu Besuch und Klein-Andi grüsst nicht. Mit genervter Stimme sagt Mama: "Andi,  grüsse bitte Tante Linda freundlich." Klein-Andi kommt und gibt die Hand, starrt  auf  den Boden und rennt weg. Da kommt Mama richtig in Fahrt und beginnt die ganze Liste herunter zu predigen: "Du sollst die  Hand richtig geben, dann siehst Du ihr in die Augen, das ist wichtig, dann  sagst du bitte ein Hallo, so schwierig kann das nicht sein. Und, und und...". Je nach Eltern fällt ihnen mehr oder weniger dazu ein. Nun  mal  ehrlich: Glaubst  Du, dass Andi das nächste Mal, wenn jemand zu Besuch kommt, sich freuen wird, den Besuch zu begrüssen? Grüssen hat  dann so einen negativen Touch für ihn bekommen, er wird dabei ja nur ermahnt!   

Versuchen  wir  es  mal  anders. Du weisst, dass das Grüssen für Dein Kind eine Herausforderung ist. Also streichst Du Dir einen Nachmittag frei und spielst das  "Grüss-Spiel". Das kann bei jedem anders aussehen! Lass Dir etwas einfallen. Kinder lieben Rollenspiele! Spiele Du mal Dein Kind und Dein Kind darf Dich spielen (wenn Du bereit  für  den Schock Deines Lebens bist!) ;-) Dann   mache eine heisse Schokolade und einige  Kekse bereit, setz Dich zu den Kindern hin und erkläre Schritt für Schritt wie man jemanden grüsst. Bring ruhig humorvolle Momente rein, wie man es nicht tun soll und wie dies aussieht. Dann  geniesst den Snack zusammen und geht über zum praktischen Teil. 
Erkläre den Kindern, dass – wann immer sie die Türklingel hören – sie das, was sie gerade tun, unterbrechen sollen um den Gast (in dieser Übung also Dich), zu begrüssen. Wenn  Du  ganz  kreativ werden möchtest, kannst Du Dich auch jedes Mal neu verkleiden. Das  Spiel  wiederholst Du ein paar Mal. Jedes Mal umarmst Du Deine Sprösslinge ganz fest und sagst ihnen, wie toll sie das machen. Am Abend macht ihr dann das Spiel mit Papa. Papa wird überrascht sein, wie gut die Kinder dies schon beherrschen und wird ihnen viele Komplimente machen, dazu Umarmungen und High Fives. 
Denkst  Du, dass sich Deine Kinder nun freuen werden, wenn sie das nächste Mal ihre neu gewonnene Fähigkeit ausprobieren können?   
Es verändert alles!   

Nimm Dir die Zeit, in Ruhe Deine Kinder zu lehren. 
Nimm ihnen nicht die Freude daran, höflich sein zu wollen!   
Erwarte nichts , was Du ihnen nicht in einem ruhigen Moment veranschaulicht erkärt hast!

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