::Warum eine Handlung der Überzeugung vorangeht::
Bei Kleinkindern kommt die Handlung vor dem Verstehen, bei uns Erwachsenen ist es genau umgekehrt.
Bevor wir uns bereit erklären etwas zu tun, wollen wir verstehen, warum es so ist. Warum soll ich diese Aufgabe erledigen, oder was steckt dahinter?
Weil wir oft denken, dass unsere Kinder dies nicht begreifen, lehren wir ihnen nicht die Grundregeln der Moral.
Kann ich wirklich von meinem Kleinkind erwarten, dass es jemanden die Hand reicht um diese Person zu begrüssen? Es versteht ja noch nicht, dass es höflich ist, dies zu tun!
Was ist mit dem Teilen? Kleinkinder sind von Natur aus ich-bezogen. Soll ich meinen Kleinen wirklich zuerecht weisen, wenn er seinem Freund das Auto aus der Hand reisst, und dieser zu weinen beginnt?
Ist es nicht zu kompliziert, meinem 2-jährigen Sohn zu lehren, dass er mir in die Augen schauen soll, wenn ich ihm eine Anweisung gebe? Und da war noch was mit dem “Ja Mama” / ”Ja Papa”, das ich von einer Freundin gehört habe, die an einem Erziehungskurs teilgenommen hat. Das ist nun wirklich übertrieben!
Dein primärer Erziehungsschwerpunkt beim Kleinkind liegt auf dem äusserlichen Verhalten und nicht auf der Herzenshaltung des Kindes.
Das heisst, dass Du Deinem Kind dabei hilfst, die richtigen Handlungen zu vollbringen, bevor es diese versteht.
Kleinkinder verhalten sich nicht danach, was richtig oder falsch ist. Sie haben die Kapazität, das Falsche zu tun, aber nicht zu wissen, warum es falsch ist.
Wir lehren unseren Kindern, die richtigen Handlungen zu tun und die falschen zu unterlassen lange bevor sie fähig sind, diese zu verstehen.
Es lohnt sich, diese Grundprinzipien früh zu lehren!
Halten Dich mit der Erziehung nicht zurück, nur weil Du denkst, dass Dein Kind zu jung dafür ist.
Oder: Wann wolltest Du denn mit der Erziehung beginnen? Wenn das Kind 3 oder 4 Jahre alt ist?
Oder erhoffst Du Dir, dass Dein Kind eines Morgens aufwacht und von selbst diese Dinge tut? Wäre doch noch eine schöne Vorstellung und würde uns viel Arbeit ersparen :-)
Leider klappt es nicht so. Wir sind die Vorbilder unserer Kinder und haben die Verantwortung, sie zu erziehen.
Überfordere Dein Kleinkind jedoch nicht und erwarte nicht, dass es sich in andere hineinfühlen kann – das wäre zu früh.
Ab 3 Jahren kannst Du dann mit dem "Warum" intensiv arbeiten. Warum grüssen wir Leute? Warum sind wir freundlich? Warum teilen wir mit anderen Kindern? Und warum antworten wir mit “Ja Mama”/”Ja Papa”?
Wäre es nicht wunderschön, wenn Dein Kind auf andere Leute zugehen würde und ihnen die Hand geben würde? Die meisten Erwachsenen trifft dann fast der Schlag, weil sie es sich nicht mehr gewöhnt sind.
Spätestens im Kindergarten muss Dein Kind es dann sowieso lernen!
Übernehmen doch wir jetzt schon diese Aufgabe und nehmen uns die Zeit dazu!
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