::Struktur! Aber wie?::


Oft fragen mich Mütter, wie ich das schaffe mit drei Kindern im Alter
von 6 Jahre, 4 Jahre und 20 Monaten.

Ich muss voraus schicken, dass ich mir sicherlich kein drittes Kind - vielleicht nicht einmal ein zweites - ohne Struktur im Alltag vorstellen konnte. Wenn ich eine Mutter sehe, die mit einem Kind am Limit ist und ich ganz genau weiss, dass das auch ich sein könnte, bin ich dankbar für diese kleine, grosse Hilfe - Struktur im Alltag!
Es ist kein Zufall! Ich habe nicht einfach Glück mit meinen Kindern gehabt. Sie sind nicht irgendwie speziell. Auch bin ich nicht auf irgendeine Weise privilegiert. Ich habe keine Nanny, keine Putzhilfe, keinen Koch, keinen Personal Coach, keinen Psychiater 
:-) 
Wenn etwas mich gerettet hat, dann waren das gute Freunde von mir, die mir dieses Erziehungskonzept von Anfang an empfohlen haben. 
Nun, nachdem ich Deine Aufmerksamkeit durch den letzten Blog habe und Du bestimmt auch genug Zeit gefunden hast, Dir Gedanken darüber zu machen, gehen wir zum nächsten Schritt über. Wie sieht Struktur im Alltag praktisch aus?

Laufgitterzeit/Zimmerstunde
Hast Du mit Deinem Baby mit der Laufgitterzeit begonnen?
Wenn ja, ist die Zimmerstunde eine Weiterführung davon. Dies kann je nach Kind ab 24 - 36 Monaten angefangen werden. Eine Warnung: Beginne mit der Zimmerstunde nicht zu früh. Oft sind Kleinkinder mit zuviel Freiheit überfordert. Wenn Du Dein Kind immer wieder zurück ins Zimmer bringen musst, dann warte lieber einige Monate.  Ich weiss, als Eltern sind wir immer gerne einen Schritt weiter, aber das zu geniessen, was wir haben, ist ein kostbares Gut. Laufgitter und Zimmerstunde helfen dem Kind beim Fokussieren und selbständig Spielen zu lernen.  Spielt Dein Kind gut alleine? Nicht nur dann, wenn es will, sondern wenn Du es sagst? Während der Laufgitterzeit/Zimmerstunde hast Du genug Zeit, Dir einen Kaffee zu machen und ein Buch zu lesen. Du musst nicht immer ans Putzen denken, sobald Du ein wenig Zeit findest! Ich musste mich anfangs zu meinem Glück zwingen, doch geniesse jetzt diese wunderbare Stunde. Klar kommt es auch vor, dass ich die Küche schnell mache oder mal staubsauge. Vergiss Dich aber nicht dabei! Die Zeit für Dich allein ist enorm wichtig, um aufzutanken und neue Energie zu haben für Dich und Deine Kinder. 

Freie Spielzeit
Dies bedeutet, dass Dein Kind entscheidet, was oder mit welchem Spielzeug es gerne spielen möchte (obwohl die Mutter immer noch entscheidet, wo es spielt). Dein Kind kann zum Beispiel auf dem Balkon, im Spielzimmer oder in der Küche ein Puzzle zusammensetzen. Wohin Dein Kleines auch geht, vergiss nie, dass es beaufsichtigt werden muss.

Strukturierte Spielzeit
Mama bestimmt, was gespielt wird. Dies ist bereits eine Vorbereitung für die Schule, wo das Kind nicht immer die Freiheit hat, seine Aktivitäten zu wählen. Mit dieser wichtigen Disziplinierung lernt es bereits für die Schule. Aufgepasst! Dein Kind wird nicht immer zufrieden mit Deiner Wahl sein! Bleib aber trotzdem konsequent. Wenn Du Deine zukünftigen Ziele im Auge behältst, hilft Dir das, auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Spielzeit mit Geschwistern
Geschwister können zum Beispiel zusammen am Küchentisch malen, im Garten spielen oder zusammen Bücher lesen. Es wird viele Stunden geben, welche die Geschwister zusammen verbringen werden. Dies stärkt insbesondere die Zusammengehörigkeit.

Nickerchen am Mittag
Nochmals 1 1/2 bis 2 Stunden Pause, die Dir und Deinem Kind gut tun. Wenn Du ein Kind hast, dass keinen Mittagsschlaf mehr haltet, dann füge die Zimmerstunde hier ein. Wenn Du mehrere Kinder hast, die kleiner sind und noch schlafen, musst Du Deine Mittagspause nicht aufgeben, denn diese ist Gold wert!

Quality time mit den Kindern
Nimm Dir spezifisch Zeit für jedes Kind. Lese eine Geschichte vor, back etwas, spiel draussen Fussball. Es sollte einfach etwas sein, das dem Kind Spass macht. Nimm Dein Kind nicht mit zum Lebensmitteleinkauf und nenne es Qualitätszeit :-) Das gilt nicht.

Spezifische Zeiten, um an den Zielen zu arbeiten

Bücherzeit
Es ist ein Plus, dass wir in unsere Familie eingeführt haben. Um 17.00 Uhr, wenn alle müde sind und Auseinandersetzungen unter den Kindern aufzukommen drohen, sie weinerlich sind oder sich langweilen, heisst es "book time".  Wohlgemerkt: BEVOR es ausartet! Diese Zeit ist bei den meisten Familien schwierig. Die Kinder sind müde, die Mutter muss kochen, und dies kann sie nicht in Ruhe tun, da die Kinder sich andauernd in die Haare kriegen!  Erziehe mit Weisheit! Schau zu, dass Du in diesen Momenten des Tages den Kindern eine Alternative bieten kannst. 
Bücherzeit ist keine Strafe. Bei uns sitzen sie im Bett und schauen Bücher an, bis ich fertig gekocht habe und Papa nach Hause kommt. Somit können alle langsam und ohne grosses Drama herunterfahren. Das Szenario, wo die Kinder streiten und die Mutter von der Küche immer genervter und lauter ruft, ist ganz einfach mit diesem Tipp zu
beheben.

Somit kreieren wir auch eine wunderschöne Abendmahlzeit ohne vorgängige Streitereien, die diese schon belastet hätten.

Papazeit
Nach der Couchzeit sind die Kinder dran. Sie dürfen mit uns kuscheln, Spiele spielen, die Kleinen baden, wir lesen Geschichten vor oder Malen.... Väter: Seid verfügbar und fragt die Kinder, was sie gerne mit euch spielen möchten.

Überredet? :-) 
Wenn noch nicht, versuch es einfach mal! ES LOHNT SICH!

Wenn Du noch fragen hast, darfst du jederzeit über info@childwise.ch nachfragen, einen Kommentar posten oder einen Kurs besuchen.  

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